Lucy

Lucy – Inhaltliche Kurzfassung

  1. Lucy hat einen Freund der in kriminelle Machenschaften verwickelt ist.
  2. Er verlangt von ihr, dass sie als Botin einen Koffer überbringt.
  3. Dabei wird ihr ein Päckchen Rauschgift in den Unterleib operiert.
  4. Als Drogenkurier sollte sie dieses nach Europa schmuggeln.
  5. Noch bevor es losgeht, wird sie von einem Wärter in den Bauch getreten und das Päckchen platzt und der Stoff gelangt in ihren Körper.
  6. Die darin enthaltene neuartige Substanz CHP4 führt bei Einnahme zu einem explosiven Zellwachstum.
  7. Diese Überdosis führt bei Lucy zu einem Wachstum der Gehirnzellen. Sie ist kurzfristig in der Lage sich zu befreien.
  8. Lucy kann ihren Körper kontrollieren, hat telepathische und telekinetische Fähigkeiten.
  9. Ihr Überleben hängt von der laufenden Zufuhr von CHP4 ab. Sie besorgt sich die Päckchen von den anderen Drogenkurieren.
  10. Das alles ist für Lucy, die ihr Gehirn nun schon bis zu 40% nutzen kann, kein Problem.
  11. Letztendlich trifft sie sich mit Prof Samuel Norman, einem Experten für Unsterblichkeit.
  12. Am Ende ihres menschlichen Lebens mutiert sie zu einem Supercomputer.
  13. Als solcher meldet sie sich über Handy und sagt “I am everywhere”.

Vor 1Mrd. Jahren hat man uns das Leben geschenkt! Was haben wir daraus gemacht?

Prof. Samuel Norman doziert in einem Hörsaal und stellt die rhetorische Frage nach dem Sinn des Lebens: “Für primitive Wesen wie uns Menschen heißt es Zeit gewinnen. Entweder man wird unsterblich oder man vermehrt sich. Das gilt für jede Zelle und eben auch für den Menschen”. Der Professor setzt sich mit dem Thema der Effizienz unsers Gehirns auseinander und meint: “Menschen nutzen nur 10% und Delfine 20% ihres Gehirns”. Ein Student möchte nun wissen was passiert, wenn ein Mensch 100% seiner Gehirn Ressourcen nutzen könnte. Der Professor weiß das eben nicht und hier beginnt der Handlungsstrang mit Lucy.

Bewusstsein ist immer noch ein Phänomen und schwierig zu verstehen. Es gibt jedoch zwei Sicherheiten:

  1. Ich weiß von mir selber als denkendes Wesen.
  2. Ich weiß, dass ich sterben werde.

Genau von diesen zwei Ausprägungen handelt der Film.

 

Wir sehen Lucy als fröhliche junge Frau, als sie von der Arbeit kommt, sau müde ist und nach Hause möchte aber von ihrem Freund aufgehalten wird. Eine Alltagssituation, die wir so oder so ähnlich auch selber erleben. Dabei gehen wir davon aus, dass sich der Lebensstrom wie gewöhnlich fortsetzt. In den allermeisten Fällen ist das auch so. Manchmal kommt aber was dazwischen. Man trifft einen Bekannten und geht ins Café, es wird spät, steigt in der Hektik in den falschen Zug, ist in einer anderen Stadt, es gibt keinen Zug zurück und muss in einem Hotel übernachten. Plötzlich ist man in einer völlig unerwarteten Situation. Trotzdem kann man noch denken und ist sich der Lage bewusst. Das ist Lucy auch, kann sich aber nicht erklären was ist. Sie weiß nicht, dass sie als Drogenkurier vorgesehen ist und Drogenpäckchen einoperiert bekommen soll. Um es zu verstehen, bräuchte sie mehr Information und mehr Denkleistung. Das genau sind ihre und des Menschen generelle Begrenzungen.

Lucy hat nun das Drogenpäckchen im Unterleib und wartet in einem Container auf ihren Flug. Genau in dieser Situation wird sie sexuell belästigt, wehrt sich dagegen und bekommt Tritte in den Bauch. Das Drogenpäckchen mit dem CHP4 Inhalt platzt und sie erlebt einen intensiven Drogenrausch. Die Substanz führt zu einem Zellwachstum in der neuronalen Struktur. Lucy hat damit eine Gehirnleistung von 20% und damit wiederum den eigenen Körper unter vollständiger Kontrolle. Sie macht dann auch gleich kurzen Prozess mit dem Wachpersonal.

Abhängig davon, ob im Kopf noch Platz für weitere Neuronen ist, wäre eine Zellgenese eine Möglichkeit die Rechenleistung zu Verbessern. Die Anzahl der Neuronen ist es aber nicht alleine. Vielmehr sind es die Axone an denen sich Dendriten ankoppeln und so die Rechnerarchitektur bilden. Der Vernetzungsgrad im Gehirn ist eine Folge von Lernen. Je abwechslungsreicher das Umfeld (in der Kindheit) und je herausfordernder die Probleme (als Erwachsener), umso dichter das Netz und umso höher der IQ. Die Problematik, Lernen und Problemlösen als “Enhancer” einzusetzen, liegt in dessen Dauer. Haben wir alle schmerzhaft verspürt, dass Wiederholungen Zeit brauchen. Daher wäre es schön, wenn es so wie im Film, durch Einnahme einer Substanz ginge. Substanzen sind komplex und haben daher Nebenwirkungen.

Lucy

Damit Lucy überhaupt noch weiterleben kann, ist sie auf die laufende Zufuhr von CHP4 angewiesen. Sie besorgt sich diese, ohne irgendwelche Skrupel, von den anderen Drogenkurieren. Die Zufuhr weiterer Substanz erhöht die Gehirnleistung und sie bekommt Kontrolle über ihr Umfeld. Dazu gehören Telekinese, Telepathie und Prediction. Eine weitere Erhöhung verändert ihre Sinnessysteme und Lucy kann plötzlich elektromagnetische Wellen im Mobilfunkbereich sehen.

Diese Fähigkeiten sind nicht so außergewöhnlich. Unter Einsatz digitaler – technologischer Artefakte ist das heute auch schon möglich. Telepathie über Smartphones, Telekinese mit Robotern und Prediction mit Big Data Analytics sind State of Art. Die Erweiterung der Sinnessysteme ist bisher noch nicht gelungen. Wenn man Sonar, Radar und Geigerzähler allerdings dazu zählt, ist zumindest eine Transformation möglich. Direkte neuronale Erfahrungen von fremdartigen physikalischen Größen sind bisher nicht bekannt. Dies ist aber unbedingte Voraussetzung für höheres Bewusstsein – also mehr als vier Dimensionen denken zu können.

Mit dem letzten “Shot” nimmt Lucy so viel Drogen auf, dass sie sich selbst aufzulösen beginnt. Sie okkupiert alle digitalen Systeme um sich herum und entwickelt damit einen Supercomputer. In diesen speichert sie alles neue Wissen, komprimiert die Daten auf einen USB-Stick und übergibt diesen an Prof. Norman. Danach ist Lucy verschwunden. Über ein Handy meldet sie sich noch kurz und teilt mit: “Ich bin jetzt überall”. Lucy hat damit ewiges Leben (immortality) in einem materiellen Host erreicht.

Tod ist das Einzige wirklich ernst zu nehmende im Leben. Alle Weltreligionen haben einem Leben nach dem Tod die höchste Bedeutung zugewiesen. Die Heilsversprechen geben dem Gläubigen die Garantie für ein ewiges Leben. Wie und wo das sein wird, hängt von der jeweiligen Tradition ab. Die abendländischen Buchreligionen kennen das Jenseits und die asiatischen Philosophien ein Ende der Reinkarnationen. Beide Kulturen verlangen von ihren Gläubigen Opfer im Diesseits. Manche davon sind sehr pragmatisch und sorgen für ein gedeihliches Zusammenleben. Andere wiederum waren zur Gründungszeit der jeweiligen Religion sozial erforderlich und sind heute kurios und obsolet. Egal wie, ewiges Leben ist sichergestellt.

Mit dem Aufkommen der empirischen Naturwissenschaften wurde das Leben nach dem Tod in Frage gestellt. Man hat zwar noch einige Jahrhunderte, begründet durch Rene Descartes, am Dualismus von Leib und Seele festgehalten. Mit dem grandiosen Erfolgen, der auf Naturwissenschaften basierten Technik, wenden sich immer mehr Menschen dem Monismus zu. Alles was der Mensch für sein geistiges und physisches Leben benötigt, ist in der körperlichen Materie enthalten. Für Bewusstsein braucht es ein Gehirn und sonst nichts. Je besser dieses arbeitet (rechnet) umso höher das Bewusstsein. Das geistige Leben, die Seele, ist also an einen Körper gebunden, und wenn dieser verschwindet, ist auch die Seele tot. Was braucht es dann als für ein ewiges Leben?

Ganz einfach – man braucht einen ewigen Körper. Richtig, sowas gibt es nicht. Allerdings, ein Körper der im Vergleich zum Biologischen langlebig ist, ist schon vorstellbar. Dabei muss dieser auch nicht den gesamten biologischen Umfang repräsentieren, sondern nur das Gehirn. Ein künstliches Gehirn, welches als Host für mein Natürliches dienen kann. Sofern dazu eine Materie mit Langlebigkeit verwendet wird, sind wir dem ewigen Leben ein Stück näher. Wie könnte man sich das vorstellen?

  1. Der Mensch, mit seinen jetzigen geistigen Fähigkeiten, ist dazu nativ nicht in der Lage
  2. Daher braucht es künstliche Intelligenz – die so eine Host erdenkt
  3. Mit KI bekommen wir dann Information über Energie und Materie
  4. Dies beiden sind für langlebige künstliche Gehirne – Bausteine essenziell
  5. Damit ist es dann möglich, einen Host zu bauen
  6. In diesen kann ich dann mein Gedächtnis uploaden
  7. Damit habe ich auch gleichzeitig ein BackUp und kann es wieder downloaden
  8. Und/oder auch replizieren.

Der Film Lucy endet mit:

Vor 1Mrd. Jahren hat man uns das Leben geschenkt! Mach etwas daraus!

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