Avatar

AVATAR  – Inhaltliche Kurzfassung

  1. Im Jahre 2154 sucht die Menschheit noch immer nach Rohstoffen
  2. Diesmal auf dem Mond – Planeten Pandora
  3. Die dortigen Einwohner die Na’vi wehren sich heftig gegen die Himmelsmenschen
  4. Um sie besser kennenzulernen, werden solche Ureinwohner künstlich nachgebaut
  5. Mit der Möglichkeit menschliches Bewusstsein in diese “Avatare” zu laden.
  6. Jack Sully ist ein Marin in der Forschungsgruppe von Dr. Grace Augustin.
  7. Jack gelingt es das Vertrauen einer jungen Na’vi zu gewinnen.
  8. Er bekommt den Auftrag von Oberst Quaritch dieses Vertrauen zu nutzen, um den Stamm zum Umsiedeln zu bringen.
  9. Nachdem das nicht schnell genug ging, wird von den Besatzern Waffengewalt eingesetzt
  10. Der heilige Baum wird zerstört – daraufhin schließt sich Jack und die Wissenschaftler den Na´Vi an
  11. Jack und Neytiri werden ein Paar. Pandora vereinigt sich unter Eywa ihrer “Gottheit”
  12. Im letzten großen Kampf verlieren die Menschen und müssen den Planeten verlassen

 

Der Film AVATAR spielt im Jahre 2154. Die Menschheit ist immer noch hinter Rohstoffen her. Offensichtlich ist es bis dorthin nicht gelungen, den Rohstoffbedarf zu neutralisieren. Es sollte ja möglich sein, mit einem einzigen Basismaterial, alle notwendigen Produkte zu erzeugen. Das wäre eine Forschungsaufgabe für künftige KI. Eine revolutionäre Nachhaltigkeit könnte so entwickelt werden. Die KI ist im Film jedoch kaum erkennbar. Technologisch gesehen sind holographische Bildschirme und veraltetes Kriegsgerät im Einsatz. Die menschliche Intelligenz auf Pandora setzt sich zusammen aus dem börsenorientierten Manager von “Ressource-Development-Administration”, dem Ego Shooter Oberst Miles Quaritch und der autoritären Soziologien Dr. Grace Augustin. Alle mit dem Ziel, möglichst viel vom seltenen Rohstoff “Unobtainium” zu schürfen. Dabei sollte die Einwohner auch etwas bekommen. Der RDA-Manager: “Wir bauen ihnen Schulen, Krankenhäuser und bringen ihnen unsere Sprache bei”. Auf die Frage warum sich die Beziehung zu den Na’vi laufend verschlechtert, sagt Dr. Grace: “Ja das kann passieren, wenn man mit Maschinengewehren auf sie schießt”. Bei der Sicherheitsunterweisung erfährt dann der Rekrut Jack Sully gleich einmal etwas über die Gefährlichkeit dieses Planeten. Der Oberst Quaritch: “Wenn es eine Hölle gibt, würden Sie nach einem Aufenthalt auf Pandora dort Urlaub machen wollen”. Aus spiritueller Sicht hat sich die Menschheit nicht weiterentwickelt. Immer noch die gleiche Gier wie zu Zeiten der Kolonialisierung. Noch bessere Waffen, Unobtainium statt Gold, Schulen statt katholischer Mission und Reservate für die Natives. Das alles nicht durch Europäern in Amerika des 17 Jhdt., sondern von Amerikanern auf einem Planeten im 22 Jhdt..

Das Leben auf Pandora ist völlig konträr zu den Intentionen den Fremden. Die menschenähnlichen Einwohner “die Na’vi” sind in Stämmen organisiert und leben sehr naturverbunden. Besonders deutlich wird dies durch die “neuronale Borste”. Damit können sie sich direkt mit Tieren in Verbindung bringen und “eins werden” – Unity. Piloten und Reiter sind mit ihren biologischen “Gefährt” auf der Bewusstseinsebene EINS. Da ist nicht einer der steuert oder Befehle gibt. Neben dieser dualen Vereinigung ist auf Pandora ohnehin alles mit allem durch die Wurzeln der Bäume verbunden. Bäume sind auch spirituell sehr bedeutsam. Dort werden die Seelen aller Verstorbenen, auch die der Tiere, gespeichert. Über einen Baum ist auch möglich, mit der Göttin “Eywa” Kontakt aufzunehmen. Deshalb ist es auch naheliegend, dass die Na’vi am heiligsten Ort, nämlich in einem Baum, wohnen. Die Wohnung ist gleichzeitig deren spiritueller Raum. Jede Sippe hat dazu den Größten und damit den am besten Vernetzten ausgewählt. Genauso lebte der Stamm der Omaticaya – eng verbunden mit der Natur, bis die Menschen unter dessen Baum große Mengen an  Unobtainium registrierten.

Jack Sully wurde bei einem Kampfeinsatz so schwer verletzt, dass er einen Rollstuhl braucht. Der Transfer seines Bewusstseins in einem künstlichen Navi gibt ihm seine Bewegungsfreiheit wieder zurück – aber in einem anderen Wesen. Mit diesem Avatar hat Jake nun die Aufgabe, die Omaticaya zum Verlassen ihres Baumes zu bewegen. Es kommt aber ganz anders. Bereits bei seiner ersten Expedition lernt er Neytiri kennen – sie hat ihm das Leben gerettet. Neytiri: “Für sowas dankt man nicht – du bist wie ein Baby das rumschreit – du hast ein starkes Herz aber bist dumm wie ein Kind”. Jak wird der Schamanin des Clans vorgeführt und diese beauftragt Neytiri mit ihm ein Trainingsprogramm zu machen. Er sollte alles über die Na’vi lernen. Was ist das?

  • Leben im EinsSein mit der Natur
  • Energie ist nur geborgt – müssen wir zurückgeben
  • Im Baum sind die Ahnen gespeichert
  • Die Na’vi haben zwei Geburten – Eine spirituelle Inauguration
  • Wenn du stirbst, geht deine Seele zu Eywa
  • Auch die Tiere haben eine Seele
  • Der heilige Baum verbindet alles mit seinen Wurzeln
  • Jeder Baum hat Synapsen – ein globales Netz
  • Du musst dir die Zuneigung eines Pferdes/Flugsauriers erarbeiten
  • Du wirst über die neuronale Borste “eins” mit deinem Tier
  • Licht ist Energie und im Übermaß vorhanden – Fluoreszenz
  • Pandora ist ein Netzwerk von Energie die durch alles Lebendige fließt
  • Eywa ist ALLES – die Unity

Jake kennt nun auch eine andere Welt und als er zurückkehrt stellt er fest: “Draußen ist die wirkliche Welt und da herinnen der Traum. Der Reichtum dieser Welt (Pandora) liegt nicht in der Erde”. Er erkennt die Sinnlosigkeit dieses Raubbaus und stellt die menschliche Existenz in Frage: “Wozu alkoholfreies Bier?”. Jack kann aber das militärische Eingreifen nicht mehr verhindern. Oberst Miles: “Ich vertreibe die Einwohner ganz human”. Damit beginnt die Katastrophe und der heilige Baum der Omaticaya fällt. Diese Aktion führt schließlich dazu, dass Jake, eine Kampfpilotin, und Dr. Grace zu den Na’vi überlaufen und diese im Kampf gegen die Menschen unterstützen. Jake wird zum Stammesführer ernannt, vereint unmittelbar darauf alle Stämme auf Pandora und bittet Eywa um Hilfe. Davon ist in der ersten Phase des Kampfes nichts zu spüren. Kurz vor dem Untergang vereint der Planet alle seine Kräfte. Gegen diese waren die Menschen trotz technischer Überlegenheit machtlos. Neytiri zu Jake: “Eywa hat dich erhört”. Die Kampfhandlung endet mit einem Zweikampf zwischen Jake und Miles. Letztendlich mussten die Menschen Pandora verlassen.

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Es ist ein langer Weg vom “Unobtainium” zu “Unity”. Die soziotechnische Entwicklung hat die Menschheit geschafft. Die Ebene der Transzendenz ist nur wenigen zugänglich und die Unity können wir ohnehin nur gemeinsam erreichen. Die Stufen:

Adaptiv: Verhalten sich isolierte Einzelteile die auf Umwelteinflüsse reagieren. Das sind im Wesentlichen alle makroskopischen, nicht belebte Elemente, wie Eisen, Luft, Gestein und eben auch Unobtainium. Dieses ist ein für den Film erfundener Supraleiter der bereits bei Raumtemperatur supraleitend ist. Je nach Umgebungstemperatur (adaptiv) mehr oder weniger.

Kommunikativ: Sind Teile, wenn sie in größerer Anzahl auftreten und Daten untereinander austauschen können. Dazu ist eine für alle Beteiligten bekannte Symbolik (zB. Zwitschern), die auch codiert sein kann, erforderlich. Oberst Miles führt seine Marines mit einer Kommandosprache: “Nicht alle werden überleben!” Auf Pandora ist es die “Neuronale Borste”.

Kulturell: Sind Verhaltensweisen, Normen und Werte, die von allen Gruppenmitgliedern getragen werden. Je größer die Gruppierung umso kleiner die Schnittmenge. Eine globale Kultur beinhaltet Normen, die von allen Menschen auf Welt bewusst oder unbewusst geteilt werden. Global ist das derzeit der Netzzugang. Mobile Nutzer gibt es schon mehr als Zugehörige zu den einzelnen Religionen. Auf Pandora ist es vermutlich die spirituelle Inauguration.

Vernetzt: Ist eine Gesellschaft dann, wenn jeder mit jedem unmittelbar kommunizieren kann. Dazu ist entweder eine technische Lösung, wie das Internet, erforderlich oder wie auf Pandora, die Wurzeln und Synapsen der Bäume. Die Qualität der Knoten (Menschen, Computer) wird bestimmt durch deren Autonomie und durch dessen Vernetzungsgrad. Aktoren haben eine unterschiedliche Reichweite. Gut vernetzt ist dann jemand, wenn er über eine Small World Topologie verfügt. Viele Nahe-Verbindungen und einige Weit-Verbindungen.

Transzendenz: Entsteht dann, wenn ein Wesen zugunsten eines größeren Ganzen, etwas von sich hergibt. Wenn das nun viele Teile machen, entsteht daraus etwas völlig neues – eine Emergenz. Das so entstehende Wesen hat dann Eigenschaften, die in den Teilen absolut nicht existent sind. Das Bewusstsein im menschlichen Gehirn ist eben nicht das Bewusstsein von Milliarden von Gehirnzellen, sondern was Anderes. Auf Pandora entsteht so der Lebensbaum. Seelen transzendieren zu einem Baum des Wissens und der Erkenntnis.

Vereinigung – Unity: Das ist Pandora. Wenn man es nicht beschreiben kann oder möchte, schaut man den Film an. Die Unity auf Pandora ist “Eywa”. Bei uns auf der Erde gibt es Aussagen wie: “Alles ist Energie oder alles ist Information”. Mit dem kann man auch kaum etwas anfangen. Wer das Glück einer spirituellen Erfahrung des “EinsSeins” hat, kann es fühlen aber auch nicht erzählen. Auf jeden Fall muss ein Wesen alle vorherigen Stufen integriert haben. Unabdingbar sind Achtsamkeit, Nicht-Anhaftung, Verzicht und Empathie.

Sofern sich die Menschheit positiv entwickelt, keine technischen, sozialen oder natürlichen Apokalypsen erlebt, müsste im nächsten Jahrhundert ein Loslassen von Rohstoffen möglich werden. Dann wären solche Aktionen wie auf Pandora obsolet. Aliens, die zu uns kommen, wären aufgrund ihres Entwicklungsstandes auch nicht mehr auf unsere Ressourcen angewiesen. Was könnten sie dann von uns wollen ODER was haben wir außer Materialismus anzubieten?

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