Star Wars Episode VII – Macht, Aggression und das aufkommende Weibliche

Star Wars Episode 7 spirituelle Betrachtung

Der Filmtitel „Das Erwachen der Macht“ deutet darauf hin, dass man sich der Macht nach dem Zusammenbruch des Imperiums zumindest einige Zeit nicht bewusst war. Die Macht war aber immer existent, bewusst wenn überhaupt war aber nur der Gut-Teil. Gemeint ist das Erwachen der Bös–Macht. Damit einhergehend muss auch die Gut–Macht wieder zunehmen, damit das Gleichgewicht erhalten bleibt; so Lea Organa. Macht ist wieder einmal das Transzendente, Universale oder Göttliche. Aber es ist Eines, also etwas non Duales -Atman ist gleich Brahman.  Gut und Böse sind die Polare, während alle anderen Eigenschaften von Macht [Gott] wie zum Beispiel: Liebe, Hass, Materie, Zeit usw. darin Subsumierte sind. Auch in dieser Episode erfahren wir sonst nichts darüber, außer dass Macht unterschiedlich bewusst wird.

Beide Seiten haben einen Anführer. Bei der Bös-Macht ist es Snoke. Er könnte der geistige Nachfolger des Imperators sein und ist die absolute Macht (graue Haut und gelbe Augen). Die Gut–Macht hat keine eindeutige Führung. Politisch ist es wahrscheinlich Lea Organa und geistig der letzte aber verschollene Jedi-Ritter Luke Skywalker. Dieser muss noch gefunden werden. BB-8 hat dazu eine detaillierte Sternenkarte, jedoch ohne Koordinaten. Also ein Inhalt ohne Kontext, der vieles und gleichzeitig auch nichts bedeuten kann. Vergleichbar mit den Evangelien, wenn diese nur textuell verstanden werden ohne den jeweiligen kulturellen Kontext zu berücksichtigen.

Han Solo kennt eine Frau Namens Maz Kanata, die mehr über den Aufenthaltsort von Luke wissen sollte. Diese wird nun auf ihrem Planeten besucht – sie wohnt dort in einem Schloss ähnlich einem hinduistischen Tempel. Als Rey die Schrotthändler dieses Planeten das erste Mal sieht, ist sie fassungslos über dessen Schönheit: „So viel verschiedenes Grün“. Es könnte gut sein, dass es sich dabei um unsere Erde handelt. Damit wäre noch einmal bestätigt, dass uns Gott wahrscheinlich die bestmögliche Welt im Universum zum Leben gegeben hat. Unsere einzige spirituelle Aufgabe ist es, auf diese aufzupassen. Auch diesen Auftrag haben wir dazu bekommen.

Was tun wir aber: „Wir feiern in einer Burg ohne Fenster eine Dauerparty“. Wir sind sehr liberal und pluralistisch eingestellt.  Jeder darf tun und aussehen was und wie er will (die US-amerikanische Gesellschaft wird hier offensichtlich gezeigt). Manche Gleichgesinnte schließen sich zusammen und spielen Wirtschaft oder Kriege. Der Geheimdienst der „Ersten Ordnung“ ist höchst auffallend als Frau anwesend und wartet auf Unregelmäßigkeiten – wird  gleich eintreten. Was außen herum passiert sehen wir nicht, weil es ja keine Fenster gibt oder diese dicht geschlossen sind. Doch plötzlich klopft es an der Pforte. Die Gut-Macht, vertreten durch Han Solo und Rey, kommen zu Besuch.  Als die Schlossherrin Maz Kanata Han Solo sieht,  ruft sie hocherfreut seinen Namen. Augenblicklich herrscht im ganzen Schloss angespannte Stille. Jetzt wissen wir es, das Weibliche ist dominierend. Sie lässt zwar viel geschehen, ist aber trotzdem die Autorität.
Könnte auch in der realen Welt so stimmen, wenn in Deutschland Frau Merkel Kanzlerin ist und in den USA Hillary Clinton zur Präsidentschaftskandidatin nominiert wird. Ob die Ähnlichkeit zwischen Frau Clinton und Frau Kanata Absicht oder Zufall ist – dazu später.

Zwischenzeitlich nimmt General Hux auf der Starkiller-Basis eine Truppenparade ab. Diese ist in höchster hierarchischer Vollendung  ähnlich  wie die damaligen NS Inszenierungen aufgebaut. Unmittelbar danach schlägt das Böse zu und zerstört einige Planet der Allianz. Parallel dazu beginnt der geistige Kampf zwischen Kylo Ren und Rey. Es gelingt Ren nicht, die Sternenkarte direkt aus dem Gehirn von Rey zu lesen – dazu ist er geistig zu schwach. Viel mehr gelingt es umgekehrt Rey über den Geist Einfluss auf einen Sturmtruppler zu bekommen um sich zu befreien. Offensichtlich sind in ihr JEDI-Kräfte verborgen.

 

Die Spiritualität der Star Wars Episoden kann nicht nur in deren Inhalt gesucht werden, sondern auch in deren Kontext. Immerhin spielt die Serie Milliarden Dollar ein. Dort wo das Geld hin fließt, akkumuliert sich auch die Macht. Eine ganze Star Wars Industrie lebt davon. Andererseits sehen diesen Film hunderte Millionen Zuseher weltweit und das ziemlich gleichzeitig. Der damit verbundene Einfluss auf das globale Bewusstsein kann nicht einmal annähernd beurteilt werden. Zusätzlich dazu treffen wir an allen Ecken und Enden auf Star Wars Merchandising.

Im positiven Fall erkennt die Menschheit, dass wir auf unseren fragilen, wunderschönen und warmen Wohnort im Universum höchst sorgfältig aufpassen müssen. Eventuell erkennen wir, dass wir die Fensterläden in unserem Schloss aufmachen und mit unserem geistigen Auge hinausschauen sollten. Oder können wir vielleicht mehr Sinn finden, als nur sorglos konsumierend im Schloss zu leben? Ist zu erkennen, dass das Überleben des Planeten nicht nur von uns abhängt sondern auch von universalen Mächten? Unser Weltgeschehen ist im Universum nicht einmal von „kleiner“ Bedeutung. Können wir gegen die „Erste Ordnung“ was tun, wenn sie beschließt uns zu beenden? Apokalyptisches Bewusstsein oder Verantwortung für unser Handeln?

Der dritte Teil der spirituellen Überlegungen mündet in der Zusammenführung von Inhalt und Kontext. Es ist der Frage nachzugehen, ob im Film gezeigte Szenen mit realen Gegebenheiten ziemlich zeitgleich zusammentreffen. Solche Synchronizitäten  öffnen das geistig / spirituelle Verständnis. Beispielsweise wenn:

  • Maz Kanata als die weibliche Führung mit der Nominierung von Hillary Clinton zusammenfällt. Das Weibliche und Empathische könnte sich in Politik und Wirtschaft verstärken.
  • eine Sammlerin nicht ihren gerechten Lohn erhält, sondern je nach subjektiver Laune vom Boss entlohnt wird; was mit der Ausbeutung der Arbeitskräfte in Niedriglohnländern zusammentrifft.
  • drei Gruppen im Namen desselben Gottes um die Macht kämpfen; was den Geschehnissen im „heiligen Land“ entspricht.

 

Wahrscheinlich werden wir in zwei Jahren die Episode 8 kennen. Was wird Luke Skywalker bis dahin tun? Er hat ja nunmehr wieder ein Laserschwert. Was sollten wir in dieser  Zwischenzeit tun?

  1. Die Fenster im Schloss aufmachen           – Achtsamkeit üben
  2. Mit den Augen von Maz Kanata schauen – Muster erkennen
  3. Dem Schrotthändler die Macht nehmen  –  Mut entwickeln

Dann werden wir sehen, ob ein solch gefertigtes, geistiges Laserschwert uns in der nächsten Episode hilft.

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