Spirituelle Hintergründe der Serie „Under the Dome“

TV-Serien Under the Dome

Das Leben läuft einfach dahin. Der Alltag ist bestimmt durch kleinere Ereignisse die nicht Lebensentscheidend sind. Doch – im individuellen Leben sind Schicksale, Tod und Krankheit zu ertragen. Vielleicht sind Wünsche zu groß, der Wunsch nach Macht und Einfluss nimmt Überhand. Eventuell wird auch die  Begierde zu groß und Leid entsteht (Buddha). Sonst aber läuft alles geregelt – in unserem Leben und so auch in Chester`s Mill.

So lange bis die mysteriöse Kugel wirklich alles verändert. Anfangs ist die Kuppel nur da. Die Menschen sehen noch nicht so etwas Schlimmes – wird ja wieder vergehen. Irgendwer wird das schon machen. Genau das ist der Augenblick für Big Jim jetzt die Macht zu ergreifen. Allgemein gilt, wenn eine Gesellschaft eine Aussichtslosigkeit erkennt, etabliert sie einen starken Führer. Das geht aber nicht ohne Machtkampf. Die Metapher für Macht beginnt mit einer Raupe die in einer Miniatur Abbildung der Kuppel lebt. Damit sind drei Ebenen vorgezeichnet. Die kleine Kuppel oder das Ei repräsentiert die Außerirdischen. Die eigentliche Kuppel das soziale Leben in der Stadt und dann das Umfeld, außerhalb der Kuppel.

Raupen haben ein besonderes Schicksal insofern als 98 % von Vögeln gefressen werden. Wenn du also als Raupe auf die Welt kommst ist der Zweck mit größter Wahrscheinlichkeit schon festgelegt. Es ist ein unwahrscheinlich großer Zufall wenn aus ihr eine Puppe wird. Dann hast du allerdings ein Schutzschild – bist nicht mehr zweckdienlich. So ein Kokon – auch geistig – kann manchmal überlebenswichtig sein. Die außerirdischen Aggressoren haben möglicherweise genau deshalb die Raupe in einen geschützten Bereich gelegt. Die Überlebenschancen werden damit erheblich gesteigert. Tatsächlich wird in der kleinen Kuppel ein Schmetterling entwickelt. Seine Aufgabe ist es einen Monarchen zu krönen. Für Big Jim ist sofort klar, dass nur er da sein kann.

Nach einiger Zeit wird allen Stadtbewohnern klar, dass die Kuppel so einfach nicht mehr verschwinden wird. Man sieht auch immer mehr, dass die Ressourcen knapp werden. Der Kampf darum setzt auf sozialer Ebene ein. In dieser Situation kommen die verschiedensten Charaktere zum Vorschein. Menschen die sich um sich selber und um das Leben ihrer Familienmitglieder sorgen. Dafür auch Diebstahl, Gewalt und Mord in Kauf nehmen. Andere wiederum versuchen in altruistischer Weise gemeinsam das Problem zu lösen. Dann gibt es noch die Individualisten wie Dale Barbara und Julia Shumway welche neben Junior und Big Jim um die Macht kämpfen. In dieser sozialen Situationen kann man alles das sehen, was eine Gesellschaft in Situationen der Ressourcenknappheit macht. Die Serie ist eine Pflichtlektüre für Soziologiestudenten.

Alle haben aber eins gemeinsam, sie suchen den Ausgang aus der Kuppel. Wenn man in so einer misslichen Lage steckt, ist ein Ausgang das Wichtigste. Ähnliches erleben viele Menschen in ihrem Berufsleben. Sie sind in einer Art Hamsterrad gefangen und finden einfach keinen Ausstieg. In der Serie gelingt es Barbara den Ausstieg zu finden. Damit ist allerdings sein Problem keineswegs gelöst, weil seine Liebe Julia noch immer drinnen ist. Damit hat der das umgekehrte Problem, er muss den Einstieg wieder finden. Für unser alltägliches Leben bedeutet dass, sehr wohl einen Ausgang zu finden aber auch gleichzeitig und vorher wieder einen Eingang zu haben. Man darf seine Pflichten nicht einfach hinter sich lassen. Allerdings immer im Hamsterrad laufen ist auch nicht möglich wir brauchen sehr wohl die Möglichkeit zumindest kurzzeitig ein und aus zu steigen

Im Laufe der Zeit wird immer deutlicher, dass die Kuppel von Außerirdischen installiert wurde. Diese unbekannte Macht zeigt sich jetzt in Form von geistiger Einflussnahme. Sie ergreift Besitz von Personen und bringt sie unter ihre Kontrolle. In kurzer Zeit sind nahezu alle Stadtbewohner infiziert. Ihr Verhalten entspricht dem eines völlig unkritischen Befehlsempfängers. Dies führt bis dahin, dass sie auf Anweisung der außerirdischen Macht sogar scharenweise in den See gehen und dort sterben – die Alten die nicht mehr gebraucht werden. Ein System, dass wir aus absolutistischen Zeiten noch gut in Erinnerung haben. Es gibt nur die unikate Meinung. Wer dagegen handelt wird eliminiert. Wie man in der Kuppel gut sieht, führt diese Gleichschaltung zu Dummheit. Menschen in diesem System haben alle einen Zweck. Wenn dieser erfüllt ist, dann sind sie wertlos. Die Serie zeigt die große Gefahr von Gleichschaltung von Menschen. Nur dort wo es erlaubt ist, sich auch kritisch gegen die verordnete Verhaltens- und Denkweise zu stellen, entsteht kollektive Intelligenz.

Letztendlich finden die Einwohner von Chester´s Mill den Ausgang. Die Geschichte wiederholt sich im Äußeren. Personen verändern sich auch in einem anderen Umfeld nicht. Beispielsweise wird aus Big Jim ein Senator. Der auch dort anscheinend über Leichen geht. Auch die „Monarchin“ der Außerirdischen überlebt. Die Staffel endet mit der Aussage – wir kommen wieder. Aus persönlicher Erfahrung wissen wir, dass eine schlechte Eigenschaft – die wir vermeintlich überstanden haben – immer wieder zurückkehren kann (Rauchen, Übergewicht, usw.). Genauso ist es in Gesellschaften. Im Sozialen ist es die Kultur, die für ein Überleben von geistigen Werten sorgt. Schon längst überwundene Geisteshaltung und Verhalten kommen wieder zum Vorschein. Diesbezüglich muss eine Gesellschaft immer wachsam sein. Individuell haben wir auf uns selber gut aufzupassen.

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