Für ein wirklich geistiges Bibelverständnis ist das Gehen eines mystischen Weges erforderlich. Allerdings ist dieser ab einer gewissen Ebene auch gefährlich. Um zu einer tiefen mystischen Erfahrung zu kommen, ist ein siebenstufiger Weg bekannt. Viele Mystiker sind diesen nachweislich gegangen.

Es beginnt mit der inneren Einkehr. Der Mensch ist mit seinem jetzigen Leben nicht mehr zufrieden und sucht seinen Sinn im Äußeren, findet ihn dort nicht und wendet seine Wahrnehmung nach innen.

Damit beginnen spirituelle Übungen. Diese werden noch eher fallweise als zufällig gemacht, bringen aber eine angenehme Erfahrung. Eine erste Krise tritt auf, lang vergessene Verletzungen kommen zum Vorschein, der Mensch begegnet seinem Schatten. Es kann eine lange Zeit der Dürre und Trockenheit entstehen.

Erst danach erlebt der Praktizierende wirklich Ruhe und Stille. Die spirituellen Übungen sind nun regelmäßig und in den Alltag integriert. Das Göttliche wird schon ein bisschen spürbar. Wer soweit gekommen ist, wird wahrscheinlich die zweite Krise erleben. Er fühlt sich von Gott verlassen. Völlig alleinstehend ist alles grausam und furchtbar, aber es gibt auf dieser Ebene schon transzendente Erfahrungen (Lichtwesen). Das könnte zu Hochmut und Stolz führen. Nach überschreiten dieses Punktes verschwinden die Ich-Aktivitäten und man ist mit Gott vereint. Nunmehr ist der Rückweg in den Alltag anzutreten um dort zu tun was zu tun ist.