Digital & Spiritual – Cloud Definition

Definition Cloud

Cloud als begriffliche Erkenntnis

Der Begriff „Cloud“ hat in den letzten Jahren eine massive Bedeutungsveränderung bekommen. Geprägt wurde diese neue Bedeutung durch das Cloud-Computing. Die Informatik und Internettechnologie hat diesen Begriff für eine ganz bestimmte Art an Computernutzung und Zugang zu Daten eingeführt. Nach diesem Verfahren weiß der Anwender nicht mehr auf welchem Rechner und in welchem Land seine Daten gespeichert sind. Dafür hat er aber immer, überall und mit verschiedenen Endgeräten Zugang. Es haben sich Begriffe wie i-Cloud, Amazon-Cloud oder Own-Cloud gebildet.

Neuere Dienste dieser Art haben den Begriff „Cloud“ nicht mehr im Markennamen, sondern funktionieren nur mehr so. Bekannt dafür runtastic, booking.com, daily me TV, uvm. Aus diesen Anwendungen hat sich im Laufe der neueren Zeit auch eine gewisse Geisteshaltung – Mindset – entwickelt. Im Folgenden wird herausgearbeitet, was der Begriff Cloud-Computing im generellen bedeuten könnte:

Entitäten aus Anweisungen und Daten:

In der IT sind Daten und deren Programme zusammen als Objekte abgelegt. Im Allgemeinen gesprochen wären das dann Entitäten – also Wesenseinheiten, die sowohl Anweisungen (Code) und Daten beinhalten. Aus spiritueller Sicht könnten das vergleichsweise Engel und Heilige sein. Beispielsweise aus der christlichen Tradition – der Heilige Antonius zum Wiederauffinden verlorener Gegenständen oder der römische Gott Mars für Kriegsführung. Auch viele Naturreligionen haben Rituale (Anweisungen) in Verbindung mit Gegenständen (Daten).

Diese sind NON-LOCAL und logisch verortet:

In der längeren Geschichte der Menschheit konnten alle Objekte einem realen Platz zugeordnet werden. Man wusste wo der Löwe war, die Feuerstelle am besten anzulegen war, die Straßenbahnhaltestelle ist bzw. das Urlaubshotel auf Bali. Die Informationstechnologie bringt ein völlig anderes Lokationsverständnis mit sich. Auch hier sind Entitäten verortet jedoch nicht einer realen Adresse zugeordnet, sondern einer logisch mathematischen Spezifikation. Beim Internet sind es die weithin bekannten IP-Adressen. Interessanter weise sind diese zwischenzeitlich zu wenig, obwohl man bei der ersten Definition nahezu Unendlichkeit vermutet hat. Spiritualität handelt sehr viel mit non-Lokalität. Begriffe wie Himmel, Hölle, Paradies, Nirvana haben alle keinen Realitätsbezug – sind also irgendwo. Dabei ist es nur wichtig, dass sie existieren, aber es ist nicht von Bedeutung wo sie existieren.

Diese sind jederzeit und überall verfügbar

Ein besonderes Merkmal der IT-Cloud ist, dass die Entitäten – also die APPs – überall und jederzeit verfügbar sind. Gerade Online-Shops zeichnen sich gegenüber konventionellen Einkaufsgeschäften dadurch aus. Früher musste man in das Reisebüro gehen, eben dann wenn es geöffnet hat – heute kann man eine Reise jederzeit und von überall aus buchen. Aus spiritueller Sicht wurde der christliche Gott oft mit dem Synonym „Er sieht dich jederzeit und überall“ versehen.

Zugang braucht Connectivity

Cloud-Dienste sind also am Internet verfügbar. Es ist ganz klar, dass man einen Netzzugang braucht um diese Nützen zu können. Egal über welches technische Medium man braucht, „Access“. Wer diesen nicht hat, ist ausgeschlossen und weiß möglicherweise nicht einmal, dass es so ist. Ähnliches System verwenden auch Religionsgemeinschaften, die eine „Konfirmation“ vorsehen um als Mitglied zu gelten. Diese Mitgliedschaft erst garantiert den Zugang zum Heilsversprechen oder zum „ewigen Leben“ – oder was auch immer versprochen wird.

Verstehen braucht Transformation

In der IT sind Daten und Programme ausschließlich Muster von Zahlen aus null und eins. Um diese für den Menschen verständlich zu machen, braucht es digitale Prozessoren und Speicher. Diese müssen die Daten so aufbereiten, dass sie in irgendeiner Form der sinnlichen Wahrnehmung des Menschen zugänglich werden. Auf einem Bildschirm Videos, auf Kopfhörer Musik, auf Armbändern Fitnesstracker. Religionen haben einen Kodex – meist in schriftlicher Form, in einer Sprache die nicht alltäglich ist – Römisch, Sanskrit oder Arabisch. Darüber hinaus ist der Inhalt häufig metaphorisch und kann nur durch Experten (Priester) zugänglich gemacht werden. Etwas verkürzt könnte man sagen – die Wiedergeburt der Priester in den heutigen APPs.

Abruf ist nur sequentiell möglich

Alle existierenden IT-Objekte sind gleichzeitig vorhanden. Der Abruf kann aber auch nur sequentiell erfolgen. Auch wenn es nach außen hin den Anschein macht, dass Computer manche Dinge gleichzeitig machen können, so stimmt das nicht. Auch diese Maschinen arbeiten sequentiell, sind aber in der Lage zwischen verschiedenen Arbeiten (Tasks) hin und her zu springen. Eine weitere Reduktion in der Datenverarbeitung ist der Mensch. Dieser ist auch nicht Multitaskingfähig, sondern kann auch immer nur eins nach dem anderen machen. Bei genauerer Betrachtung ist auch gleichzeitiges Telefonieren und E-Mail lesen eine sequentielle, aber alternierende Arbeit. In der spirituellen Geschichte der großen Weltreligionen gibt es dafür verschiedenste Modelle. Eines davon ist die Himmelsleiter des heiligen Bonaventura, das achtgliedrige Yoga des Patanjali oder christliche Kreuzweg, uvm.

Reduziert Komplexes auf Einfaches

Das ist eine besondere Leistung der IT-Cloud Technologie – viele komplexe Entitäten können einfach dargestellt werden. Ein Shop mit 100.000 Bücher auf einer Bildschirmseite – weltweite Navigationssysteme – Google Maps – Netflix – Spotify.
Ein markantes Beispiel ist die Wettervorhersage. Diese sieht man über einfachste Symbole für eine ganze Woche auf einer Bildschirmseite. Man braucht nicht mehr Windrichtung, Wolkenstruktur, Luftfeuchtigkeit, jahrelange Erfahrungen, uvm. haben um zu wissen wie das Wetter in den nächsten Tagen wird. Das konnten früher nur Scharmanen, Häuptlinge und Hexen.

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