Alleine der Begriff Kultur ist schon sehr abstrakt und schwer begreiflich. Meistens wird dieser dann verwendet, wenn soziale Phänomen auftreten und die nicht ganz erklärbar sind – wie z. B.: „Das ist halt Kultur – in dieser Familie/Firma/Land/usw“.
Um es etwas genauer zu sagen versteht man unter Kultur Verhaltensweisen einer Gruppe von Menschen, die sich zusammengehörigen fühlen. Diese Verhaltensweisen haben sich im Laufe der Zeit entwickelt und waren auch irgendwann einmal von Nutzen. Dieser kann schon lange weg sein und die Verhaltensweisen sind noch immer da. Ein Zuwiderhandeln wird von der Gruppe sanktioniert. Es gibt dafür keine Gesetze, meist sind es Regeln und Bestrafungen die nicht niedergeschrieben sind.
Jetzt zu den TV Serien und dessen kulturelle Auswirkungen:
Indirekter Einfluss:
Es gibt zwischenzeitlich eine Unzahl von TV Serien – diese haben eines gemeinsam: Sie spielen in einem sozialen Rahmen der auch zwangsläufig mit einer Kultur verbunden ist. Wenn man sich eine mittelalterliche Serie anschaut – z. B. „Game of Thrones“ – so bekommt man neben der Handlung und den Charakteren auch die Kultur mit. Je nach Szenario ist diese mehr oder weniger ausgeprägt. Leider muss man feststellen, dass bei den meisten Serien die Gewalt dominiert.
Das Ansehen von Serien kann auch dazu beitragen fremde, vergangene oder zukünftige Kulturen kennen zu lernen. Man darf davon ausgehen, dass Menschen die verschiedene Kulturen kennen auch liberaler und humanistischer miteinander umgehen.
Direkter Einfluss:
Kultur entwickelt sich im Laufe der Zeit und muss gelernt werden – lernen wiederum bedarf Wiederholung und genau das können TV Serien. Erfolgreiche Produktionen haben mehrere Staffeln mit vielen Episoden. Dramaturgisch sind diese alle so angelegt, dass der Konsument zumindest ein leichtes Suchvermögen aufbaut. Es wird also der Wunsch nach Fortsetzung genährt. Wenn nun einerseits durch wiederholtes Anschauen von Serien, die ja immer die gleiche Kultur zeigen und andererseits ein Millionen Publikum dies global anschaut, lässt dies den Schluss einer direkten kulturellen Veränderung zu. Wie schon erwähnt ist der kulturelle Hintergrund sehr vielfach – von Gewalt bis zur Seifenoper. Welche Kultur sich daraus im realen Leben entwickelt, lässt sich nicht vorhersagen. Man kann nur vermuten, dass Individualität, Eigennutzen, Machtstreben oder auch Rücksichtslosigkeit sich zur globalen Kultur aufbaut. So einmal die negative Version.
Genau so gibt es auch positive Serien, die auf ein humanistisches Miteinander, Achtsamkeit und Einfühlvermögen aufgebaut sind. Wenn oben gesagtes stimmt, dann ist auch die Entwicklung solcher Kulturen zu erwarten. Globale TV Serienschauer kommen aus beiden Lagern. Kulturen werden sich also nicht mehr lokal entwickeln, sondern in Zukunft kommunikative Grenzen haben. Es gibt ja zwischenzeitlich Studien aus welchem Milieu sich Zuseher von „Under the Dome, House of Cards, Grimm usw.“ rekrutieren. Es könnte sein, dass sich in der realen Gesellschaft bald parallele Kulturen aufbauen.
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