Annihilation – Inhaltliche Kurzfassung
- Ein Meteoriteneinschlag bringt außerirdische Strukturen mit.
- Ein Leuchtturm wird von einem mysteriösen Feld (AreaX) umgeben.
- Kane ist der einzige Überlebende aus elf Expeditionen.
- Er kann sich an nichts mehr erinnern und hat multiples Organversagen.
- Seine Frau Lena war bei der Army und ist jetzt Professorin für Molekularbiologie.
- Sie will die Wahrheit wissen und schließt sich der nächsten Expedition an.
- Gemeinsam mit vier Frauen geht sie in den “Schimmer”.
- Dort verändert sich ihr Zeitgefühl, die Erinnerungen und das Denken.
- Sie erkennen neue Lebensformen aus unmöglichen Kombinationen von DNS (Pflanzen in Menschengestalt).
- Der Schimmer funktioniert wie ein Prisma das nicht nur Licht, sondern auch magnetische Felder und DNS aufspaltet und neu zusammensetzt.
- Im Leuchtturm wird Lena als eine außerirdische Kopie von sich selber erzeugt und es kommt zur Auslöschung.Lena kehrt zurück, ihre Erinnerungen sind weitgehend ausgelöscht.
- Weder sie noch ihr Mann Kane wissen wer sie jetzt sind. In den Augen haben sie den “Schimmer”.
Lena, die Molekularbiologin und Professorin an der John Hopkins Universität, erklärt den Erstsemestrigen, dass am Anfang des Lebens nur eine einzige Zelle stand. Durch exponentielle Teilung und Mutation ist sie zu dem geworden, was wir jetzt als Menschen bezeichnen. Die Zelle ist so zur Struktur von alledem geworden, was lebt und stirbt. Lena und ihr Mann Kane unterhalten sich darüber: “Ob Gott nicht einen Fehler gemacht hat, weil er den Mond auch manchmal am Tag leuchten lässt”. Lena erkennt: “Klar macht er Fehler, den die Zellen an sich sind unsterblich. Es liegt lediglich ein Fehler in den Genen vor”. Während dieses Gespräches in intimer Atmosphäre weiß Kane bereits, dass er an einer tödlichen Expedition teilnehmen wird. Wahrscheinlich wird er nicht mehr oder wenn überhaupt dann nicht mehr als derselbe zurückkehren. Etwas verklausuliert sagt er zu seiner Frau: “Noch leben wir in derselben Hemisphäre”.
Leben und dessen Auslöschung ist das zentrale Thema von “Annihilation”. Ist es auch für uns. Die bedeutendste Ressource die du hast ist:
Dein Leben in diesem Augenblick – und nichts ist wichtiger!
Auch wenn wir erklären, dass uns unsere Kinder oder unsere Eltern das Allerwichtigste sind, was wir hier auf Erden haben, so können wir doch nur dann helfen, wenn wir SIND. Bei jeder Notfallübung wird den Teilnehmern erklärt, dass sie sich als Erster selber in Sicherheit bringen müssen und dann erst den anderen zu helfen. Daraus folgt, dass die wichtigste Ressource die wir haben das Leben an sich ist. Es ist eben nicht Erdöl, seltene Erden, Wasser und Luft. Damit wissen wir aber auch worauf wir am allermeisten aufpassen müssen – auf die genetischen Strukturen und die molekulare Basis. Leider verspüren wir heute oftmals einen wenig achtsamen Umgang damit. Gewinnmaximierung führt zu respektlosen Umgang mit Leben. Technische Errungenschaften erlauben einen Eingriff in die genetische Struktur. Der Zeitpunkt, an dem der Mensch zu Gott wird, ist wahrscheinlich da oder zumindest sehr nahe. Ob wir dann in der Lage sind weniger Fehler zu machen als ”der Alte” muss sich erst zeigen. Eine Auslöschung kann sowohl intern (gentechnischer Eingriff) als auch von extern (Aliens) passieren. Ersteres haben wir selber in der Hand. Letzteres zeigt der Film.
Zwischenzeitlich ist ein Jahr vergangen und Lena weiß absolut nichts vom Verbleib ihres Mannes. Sie flüchtet sich in ihrer Arbeit und zieht sich zusehends mehr zurück. Ob sie ein intimes Verhältnis mit ihrem Arbeitskollegen Professor Daniel hat ist unsicher. Sie hat davon geträumt, als sie bereits in einen veränderten Bewusstseinszustand war. Genau in dem Augenblick, als sie ihr Schlafzimmer neu ausmalt, kommt Kane zurück. Die große Wiedersehensfreude wird sehr schnell gestört. Er kann sich an nichts mehr erinnern. Lena: “Du bist mir schon eine bessere Erklärung schuldig”. Für Kane ist derzeit was anderes viel wichtiger, daher fragt er: “Ist das so wichtig”. Sein Körper zerfällt zusehends und er muss sofort ins Krankenhaus gebracht werden. Dort kommen die beide aber nie an, weil sie der Geheimdienst zu “Reach” der Einsatzzentrale für AreaX bringt.
Nachdem Lena nun weiß, worum es geht, sagt sie zu Dr. Ventress: “Sie werden mich nicht gehen lassen”. Wobei die eine meint, dass Sie heimgehen wolle und die andere, dass sie in den Schimmer möchte, um Genaueres über das Schicksal ihres Mannes zu erfahren. So wird eine weitere Expedition zusammengestellt und diesmal nicht aus männlichen Soldaten, sondern aus fünf weiblichen Wissenschaftlerinnen und Lena mit dabei.
Kurz nach Eindringen in den “Schimmer” zeigen sich erste Störungen. Die Frauen erwachen in ihren Zelten und sind orientierungslos. Anhand der verbrauchten Nahrung stellen sie fest, dass sie bereits einige Tage drinnen sind. Sie haben keine Erinnerung an die neuere Vergangenheit und sämtliche elektronischen Orientierungshilfen sind außer Betrieb. Dr. Ventress mahnt zur Eile: ”Wir haben schon genug Zeit verloren”. Nicht nur als Expeditionsleiter will sie den Leuchtturm so schnell als möglich erreichen, sondern auch aus persönlichen Gründen. Sie ist an Krebs erkrankt und hat nur mehr eine kurze Lebenserwartung. Alle fünf Frauen haben sehr subjektive Gründe sich dieser Expedition zu beteiligen. Lena: “Wir haben alle unsere Gründe unser Päckchen zu tragen”. Aus psychologischer Sicht erklärt das Dr. Ventress so:
“Fast jeder Mensch zerstört sich selber. Es ist keine Entscheidung dies zu tun, sondern ein Impuls – egal ob Trinken, Rauchen oder Karriere. Selbstzerstörung ist eingebaut in unserem Code”.
Für Auslöschung bräuchte es also kein Einschreiten von Außerirdischen.
Je mehr sie sich dem Leuchtturm nähern, umso skurriler werden die Lebensformen. Lena: “Blumen, wenn man sie ansieht, glaubt man nicht, dass sie zur selben Art gehören, obwohl sie aus derselben Wurzel entstammen”. Obwohl diese Pflanzen mit ihren Blüten wunderschön ausschauen, meint Lena: “Wenn ich so was beim Menschen sehe, würde ich meinen, dass es bösartig ist”. Hier spielt sie auf das unkontrollierte Wachstum von Krebszellen an. Die Frauen erleben im Schimmer verwandelte Lebensformen, duplizierte Lebewesen mit Kreuzungen aus unterschiedlichster Spezien. Als Erstes treffen sie auf ein Krokodil mit Haifischzähnen und danach auf einen Bären, der menschliche Stimmen imitiert. Manche dieser Lebewesen sind wunderschön andere wiederum eklig und äußerst gefährlich.
Zwischenzeitlich hat die Physikerin erkannt, dass: Der “Schimmer”, ähnlich wie ein Prisma das Licht in seine Spektralfarben zerlegt, funktioniert”. Gleiches dürfte mit den elektromagnetischen Wellen passieren, wodurch eine Kommunikation nach außen hin nicht möglich ist. Sofern man diese Theorie verallgemeinert, könnte sie auch für die Gene gelten. Dr. Ventress: “Alle DNS werden gebrochen und neu zusammengesetzt. Auch Erinnerungen werden so zerstört”. Die Auslöschung.
Am Ende der Expedition erreichen Lena und Dr. Ventress, getrennt voneinander, den Leuchtturm. Als Lena ihre Partnerin sieht, befindet sich diese bereits in der letzten Phase der Auslöschung:
- Verschwundenes Chaos!
- Unergründlicher Geist!
- Erst das Leuchtfeuer und dann das sehen!
- Es ist in mir!
- Es ist anders als wir.
- Weiß nicht was es ist.
- Es wird wachsen.
- Es wird den Körper und den Geist in die kleinsten Teile auflösen.
- Es hat alles zerstört.
Lena beobachtet diesen Prozess und in ihren Augen spiegelt sich bereits das Symbol vom Schimmer wieder. Gleichzeitig wird ihr ein Blutstropfen aus dem Augenlid entzogen, woraus sich dann ein neues humanoides Lebewesen entwickelt. Dieser Außerirdische ist keineswegs bösartig, sondern spiegelt lediglich das Verhalten von Lena. Aus einem zurückgelassenen Video von ihrem Mann weiß sie, dass nur eines dieser beiden Wesen überleben kann. Sie oder sie. Lena löst das Problem in gleicher Weise, wie es damals Kane gemacht hat. Er hat sich mit einer Handgranate selber in die Luft gesprengt, ausgelöscht. So nimmt auch Lena einen Sprengsatz und legt ihn in die Hand des gespiegelten Aliens, der dann unmittelbar als zweite Lena transmutiert, explodiert und sich auslöscht. Ähnlich wie bei Kane weiß man vorerst nicht, wer von den beiden überlebt. Lena oder ihr Schimmer.
Auf die Frage ob innerhalb des Schirmes alles zerstört wurde gibt Lena als Antwort: “Es hat nichts zerstört, es war dabei was Neues zu erschaffen”.
Aliens brauchen Ressourcen
In den SiFi Filmen der Vergangenheit wurden Aliens hauptsächlich als Eroberer, Kolonialisten und Ausbeuter dargestellt. Es wurde der Eindruck vermittelt, dass die Außerirdischen uns hauptsächlich wegen unserer Ressourcen, die sie brauchen, zu Besuch kamen. Ähnliches aber umgekehrt zeigt auch Avatar, bei dem die Menschen nach Pandora kommen, um dort nach einem seltenen Erz zu suchen und dabei rücksichtslos mit den Natives umgehen. Etwas anders gestaltet sich das bei Annihilation. Da ist es nicht einmal sicher, ob wirklich Außerirdische zu uns kommen. Man sieht ja lediglich den Einschlag eines Feuerkörpers. Sofern es tatsächlich etwas mit Aliens zu tun hat, so ist deren Absicht bislang noch nicht erkennbar. Was sich aber hinter dem Schimmer abspielt, ist ein Angriff auf das Leben. Eine unbekannte Kraft benützt Zellen und programmiert deren DNA um. Es entstehen völlig neue Lebewesen. Haben die Aliens das Leben als neue Ressource gefunden die es auszubeuten gibt? Das zentrale Element von Leben ist die Zelle mit dessen Codierung, seiner Replikationsfähigkeit aufgebaut auf chemischen Sustanzen und eingebetet in eine Biosphäre. Aus diesen Komponenten alleine entsteht noch immer kein Leben, auch wenn die derzeitige Gentechnik den Eindruck vermittelt. Was es für eine Zellgenese noch braucht, ist eine Engine die den Code (DNA) abarbeitet und dazu braucht es auch noch Energie.
Als sich Lena und Kane wieder treffen: “Ich hatte ein Leben, ich war Kane. Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher. Wenn ich nicht Kane bin, wer bin ich dann – bin ich du?
Sterben überträgt den genetischen Code – doch Reinkarnation?