Spirit in the Cloud

Der amerikanische Philosoph Gilbert Riley hat im Jahre 1949 das Buch “Conzept of Mind” geschrieben. Darin vertritt er die Auffassung, dass Geist und Materie aus ein und derselben Substanz bestehen. Er ist damit ein Monist und stellt die These auf, dass Geist als Verhaltensdisposition bereits in der Materie vorhanden ist. Als Beispiel bringt er das Weinglas. Ein solcher Gegenstand hat viele offensichtliche Eigenschaften die bereits in der Materie vorhanden sind – wie z. B. glatt, glänzend, durchsichtig, usw. Es gibt aber auch Attribute dich nicht unmittelbar erkennbar sind. Ein Glas kann, wenn es hinunter fällt auch zersplittern. Das genau bezeichnet RILEY als Verhaltensdisposition oder populär gesprochen dann als “Geist in der Maschine”.

Im März 2017 kommt das Remake von “The Ghost in the Shell” in die Kinos.  Der ursprüngliche Inhalt  stammt aus einer japanischen Comic Serie (Manga) welche 1995 als Anime verarbeitet wurde. Inhaltlich ist es einer der ersten Science-Fiction Filme der sich mit künstlicher Intelligenz beschäftigt. Im Jahre 2029 Leben Cyborgs so wie wir sie uns heute vorstellen auf der Erde. Das Besondere an diesen Lebewesen ist, dass sie nach wie vor einen kleinen Teil menschlichen Gehirns besitzen. Dieses Fragment ist im Cyborg in einer Schale eingebettet. Daher kommt auch der Name der Geschichte. Die Hauptfigur “Major Motoko Kusanagi” kämpft nicht nur gegen den Hacker “Puppetmaster” sondern auch mit sich selber. Sie wird von der Frage gequält ob sie noch ein bisschen Mensch oder schon vollständig ein Cyborg ist.

Diese Ghost in the “irgendwo” Thematik möchte ich in der zweiten Staffel meiner Blogserie erweitern um “Spirit in the Cloud”. Dazu werde ich zwanzig Filme aus den Bereichen Science-Fiction, Transzendenz und Cyberworld analysieren. Weil es zeitlich sehr gut zusammen trifft, beginne ich mit dem schon angekündigten “Ghost in the Shell. Weiters sind geplant Analysen zu Matrix, Transcendence, Inception, Ex Machina, Who am I, uvm.

Kinofilme sind für Zukunftsanalysen sehr gut geeignet. In diesem Zusammenhang wird sehr häufig die alte Fernsehserie Raumschiff Enterprise erwähnt. Diejenigen die sich noch daran erinnern können wissen, dass die Crew damals Smartphone ähnliche Geräte verwendet hat. Diese waren unter dem Begriff „Phaser“ bekannt geworden. Im Vergleich zu den heutigen Smartphones schauen diese alt aus. Nichts desto trotz war es damals ein Blick in die Zukunft. Natürlich konnte, zumindest bisher, noch nicht alles was darin an Technologie gezeigt wurde umgesetzt werden. Ein weiteres Beispiel aus der neueren  Kinogeschichte ist der Social-Fiction Film “Ideocracy” aus dem Jahre 2006. Inhaltlich geht es dabei um eine völlig degenerierte amerikanische Gesellschaft im Jahre 2502. Unter anderem wird darin auch der amerikanische Präsident immer wieder gezeigt. Leider erinnert dies in manchen Phasen bereits an das Verhalten des heutigen amerikanischen Präsidenten. Auch wenn es sehr überzogen ist. Ganz von der Hand zu weisen ist es aber auch nicht.

Es stellt sich die Frage welche der darin gezeigten Techniken, sozialen Systemen und Verhaltensweisen sind diejenigen mit denen wir in Zukunft rechnen können. Ein zweistündiger Science-Fiction Film ist voll von derartigen Szenen. Dazu möchte ich das Phänomen der Synchronizität, welches Carl Gustav Jung bereits erkannt hat, aufgreifen. Darunter versteht man, dass zwei Ereignisse – die in keinem ursächlichen Zusammenhang stehen – zeitgleich auftreten. Beispielsweise schaue ich einen Film, bei dem gerade jemand an der Wohnungstür läutet und zeitgleich passiert das gleiche in meiner realen Welt wo auch zur gleichen Zeit jemand läutet. JUNG hat die Vorgänge in zwei verschiedenen Welten gesehen. Das eine Ereignis tritt in der realen Welt auf und das andere in der Geistigen. Eine sehr wichtige Rolle haben dabei Träume gespielt.

Heute haben wir durch die virtuelle Realität eine zusätzliche Möglichkeit Synchronizität aufzudecken. Je sinnreicher die Welten sind umso mehr solcher Zufälligkeiten wird es geben. Die Menge an Kinofilmen / Serien oder überhaupt existierenden Videos ist gigantisch. Wenn man diese dann noch auf einzelne kleine Szenen herabbricht hat man schon ein eigenes Universum. Überhaupt neuere Ausgaben haben sehr kurze Einstellungen. Auch die reale Welt hat sich durch die Industrialisierung massiv bereichert. Eine asiatische Millionenstadt in der Nacht hat schon einiges an Information bereit. Die cineastische Welt kann derzeit noch gut von der natürlich / technischen Welt unterschieden werden. Wenngleich man bei einem spannenden Film die Realität durchaus vergessen kann. Die Cinea-Reality wird auch diese Differenzierung noch auflösen. Mit 3D-Brillen, Sensoren und Aktoren werden wir selber mitten im Film stehen und vielleicht sogar mitspielen.

Ich bin also auf der Suche nach Synchronizitäten die zwischen meiner realen und der Cinema-Welt auftreten. Die Betonung liegt auf “meiner Welt” weil ich ja keine andere kenne. Die Filme und Serien nehme ich aus dem eingangs-beschriebenen Genre. Sich wiederholenden Synchronizitäten könnten Hinweise auf zukünftige Entwicklungen sein. Ich lade Sie ein gemeinsam mit mir ein “anderes” Filme schauen zu praktizieren – könnte spannend werden.

Prolog Spirit in the Cloud

Jetzt ist noch der Zusammenhang zwischen Spirit und Cloud herzustellen. Unabhängig von den Religionen sind sich viele einschlägige Autoren einig darüber, dass Achtsamkeit, Transzendenz, Angst/Macht, das Göttliche und die Erleuchtung die wesentlichen Beschreibungen für eine zeitgemäße Spiritualität sind. Die Cloud wird aufgespannt durch die Attribute Mixed Reality, Super-KI, Cyber World und Transhuman. Wenn man nun diese beiden Vektoren in eine zweidimensionale Matrix zur Darstellung bringt, so entstehen zwanzig Felder. Jedes dieser Felder kann dann einer Klasse zugeordnet werden und diese wiederum korrespondiert mit einem Film / Serie.

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