Inception

INCEPTION – Inhaltliche Kurzfassung

  1. Das US amerikanische Militär hat die Methodik des Traum Sharings entwickelt.
  2. Dominik Cobb hat gemeinsam mit seiner Frau diese Technik weiterentwickelt. Sie bauen sich eine Traumwelt.
  3. Mal ist so tief drinnen, dass sie die Realität nicht mehr erkennt. Sie nimmt sich das Leben, um wieder real zu werden. Allerdings war sie zu dem Zeitpunkt schon in Realita.
  4. Cobb macht aus seiner Fähigkeit ein Business. Er pflanzt Gedanken in Zielpersonen ein.
  5. Er bekommt einen Auftrag von Saito um dessen Mitbewerber am globalen Markt zu schwächen.
  6. Ziel ist es, den Erben des Fischer-Konzerns Bob zu manipulieren. Er soll auf den Gedanken kommen das geerbte Unternehmen zu splitten.
  7. Gemeinsam mit einem Team wird eine (Traum) Architektur in fünf verschachtelten Träumen entworfen.
  8. Die Traum in Traum Methodik ist wenig erprobt und gefährlich. Eine Rückkehr durch Sterben im Traum ist nicht möglich.
  9. So landet Saito im Limbus und wird dort zum alten Mann. Cobb holt ihn heraus und das ganze Team erwacht aus dem Traum und war mit der Inception erfolgreich.

Träume sind Teil unserer Natur. Hauptsächlich meinen wir damit geistige Ereignisse und Bilder, die unser Gehirn während des Schlafens produziert. Solche Erlebnisse können so intensiv sein, dass sie von der Realität kaum unterscheidbar sind. Allerdings sind das Erfahrungen, die wir nie direkt mit jemanden Teilen können. In “Inception” existiert schon die Methode des Traum Sharings, also des gemeinsamen Träumens. Dominik Cobb und seine Frau Mal führen damit vorerst ein “traumhaftes” Leben. Dominik experimentiert mit dem Einpflanzen von Gedanken bei seiner Frau. Das gelingt ihm nachweislich auf traurige Weise sehr gut. Seine Frau begeht Selbstmord, in der Meinung sie wäre im Traum und könnte dadurch immer bei ihren Kindern sein.

Menschen auf bestimmte Gedanken zu bringen bedeutet für gewöhnlich, sie zu manipulieren. In einer marktwirtschaftlich orientierten Gesellschaft ist das legitim. Wer das gut beherrscht ist erfolgreich. Die einzige Aufgabe von Werbung ist es, den Konsumenten zum Kauf des eigenen Produktes zu bewegen. Trotzdem glaubt der Käufer fest daran, dass er selber die Kaufentscheidung getroffen hat. Die Manipulation (Werbung) beginnt mit dem Aufbau eines Szenarios. Idealerweise wird ein Zustand konstruiert, der eine gewisse Unzufriedenheit zeigt und fühlbar macht. Dieses Setting muss in Realita möglich sein, darf also nicht ganz absurd sein. In diesem Kontext wird dann der Zielgedanke eingepflanzt. Heute sind das hauptsächlich Kaufanreize und Wahlpropaganda. Historisch gesehen waren es Glaubensüberzeugungen der Religionen. Das moderne Werben hat einen ersten Höhepunkt in der Propaganda des Naziregimes in Deutschland gehabt. Erstmals wurden damals Massenmedien – der Volksempfänger – dazu eingesetzt.

Bob Fischer soll nun, als Erbe eines Energiekonzerns, auf den Gedanken gekommen sein, Imperium aufzuteilen und es damit selbst zu schwächen. Saito, sein Konkurrent, heuert dazu Cobb an, diesen Gedanken auf Basis von Traum Sharing zu entwickeln. Es wird sehr schnell klar, dass dies mit einem einzigen Traum nicht gelingen würde. Man braucht also Träume in Träumen. Cobb stellt ein Team zusammen und engagiert unter anderem die Architekturstudentin Ariadne und den Apotheker Yusuf. Ariadne entwirft ein dreistufiges Traumszenario und Yusuf hat ein Schlaf-Traum Präparat für die Sedierung bereit. Ausgangspunkt ist die Kabine jenes Flugzeuges, mit der Bob zum Begräbnis fliegt – die Realität.

Die Realität: ist im Alltagsdenken die Wirklichkeit, die wir erleben. Also eine Abbildung dessen, was um uns herum geschieht und wie wir darin agieren. Spätestens mit Aufkommen der psychologischen Schule des “Konstruktivismus” ist das nicht mehr ganz so. Jedes Gehirn konstruiert sich seine eigene Form von Wirklichkeit. Das wäre dann auch bereits eine Art Traum, in der wir gefangen sind. Viele Gurus und Bewusstseinsfreaks sprechen vom Erwachen und meinen damit die Möglichkeit, die Realität so zu sehen, wie sie ist. Erleuchtete mögen zwar eine andere Wirklichkeit erkennen, sie ist aber immer noch eine Konstruktion.

Es ist manchmal schwer zu erkennen, ob sich im Umfeld oder im eigenen Gehirn etwas verändert hat.

Bob bekommt von der Flugbegleiterin ein Glas Wasser mit dem Traum Präparat. Er und mit ihm das gesamt Inception Team schlafen ein und beginnen den ersten gemeinsamen Traum. Sie sind bereits am Ziel in Los Angeles. Im Vergleich zur Flugzeugkabine ist es dort kalt und regnerisch. Nach Plan, soll Bob entführt und mit Peter Browning zusammengebracht werden. Browning ist der Onkel von Bob und gleichzeitig war er engster Vertrauter seines Vaters. Es geht um einen Tresor, in dem ein zweites Testament liegen soll. Nachdem keiner die Kombination kennt, erzählt Peter, was da ungefähr drinnen steht;

Die Inception:

”Dein Vater war sehr stolz auf dich und möchte, dass du

deinen eigenen Weg gehst und das Unternehmen aufteilst”

Inception

Während der ersten Traumphase passiert ein fataler Fehler. Cobb hat einen bedrückenden Gedanken hereingebracht. Er sieht seine Frau am Bahngleis vor einem heranfahrenden Zug. Genau dieser Zug fährt jetzt durch die Straße von Los Angeles und erzeugt ein “gedankliches” Fiasko. Saiko wird dabei tödlich verletzt. Eigentlich kein Problem beim Träumen, weil man anstelle des Sterbens aufwacht. Nicht aber bei dieser Expedition. Das gegeben Schlafmittel verhindert ein Aufwachen. Cobb erklärt was anstelle passiert: “Der Träumer kommt in eine noch tiefere Ebene, in den Limbus. Von dort gibt es keinen Weg zurück in die Wirklichkeit”. Das Team beschließt trotzdem den Weg in die nächst tiefere Traumebenen zu gehen. Bob ist zwischenzeitlich in seinem Hotel angekommen. Dort sitzt er an der Bar und genießt in der Wärme einen Drink. Auf dieser zweiten Traumebene gewinnt Cobb das Vertrauen von Bob. Beide gehen in das Zimmer mit der Nummer der Kombination des Tresors. Auch diese Ebene wird unterbrochen, sodass Cobb, Bob und Ariadne bis zum Tresor vorstoßen. Der Safe wird durch eine Burg repräsentiert, die in einer schneebedeckten, eiskalten Landschaft steht. Nach actionreicher Handlung, das sind die geistigen Abwehrkämpfe von Bob, kommen sie in das Sterbezimmer von Fischer sen. Es kommt zu einer emotionalen Aussprache zwischen Vater und Sohn. Vater Fischer ist von seinem Sohn enttäuscht, weil dieser eben nicht seinen eigenen Weg gegangen ist. Bob entscheidet daraufhin, den Konzern zu teilen. Die Inception ist damit gelungen. Allerdings gibt es für das Team noch ein Problem. Saito und Cobb sind tod und befinden sich im Limbo. Dort hat Cobb seine psychischen Probleme mit seiner Frau zu lösen. Zwischenzeitlich wird Saito ein alter Mann. Die erste Szene im Film zeigt, wie Cobb zu Saito kommt und ihn abholt. Letztendlich erwachen alle Protagonisten wieder in der Flugzeugkabine.

Die Story ist komplex. Sie spielt auf fünf Ebenen mit unterschiedlicher Zeitdauer. Der Sturz des Vans dauert in Wirklichkeit nur Sekunden. In der Traumebene allerdings eine Woche. Die Ebenen selber sind physikalisch voneinander Abhängig. Der freie Fall des Vans führt zu Schwerelosigkeit im Hotel. Eingebaut waren fünf Ebenen. Von der Realität über drei verschachtelte Träume bis zur Limbus-Ebene. Gleichzeitig werden zwei Geschichten auf diesen Ebenen erzählt. Einmal die Einpflanzung des Teilungsgedanken bei Bob und überlagert davon die Beziehungsprobleme von Cobb und Mal.

Erkenntnis: Traum und Wirklichkeit sind voneinander abhängig und Ereignisse beeinflussen sich wechselseitig.

Ein Modell von Ebene und Stufen wurde und wird häufig in den Geisteswissenschaften und Religionen verwendet. Eine der ältesten Versionen ist wahrscheinlich die Himmelsleiter von Jakob. In der hinduistischen Tradition ist es der achtgliedrige Yoga des Patanjali. Die Entwicklung von Bewusstsein wurde ebenfalls auf ein Stufenmodell reduziert. Jean Gebser hat in seiner Arbeit fünf Stufen der Bewusstseinsentwicklung vorgeschlagen Er hat dies von der psychologischen Entwicklung eines Kindes abgeleitet und auf soziologische Ebene transferiert. Der Wunsch des Menschen nach Erleuchtung und Erkenntnis hat Jahrtausende lang verschiedenste Methoden der Bewusstseinsveränderung hervorgebracht. Religion geworden ist der Weg des Siddhartha Gautama, der als Erleuchteter oder Buddha daraus hervorgegangen ist. Der “Weg der Mitte” und die Meditation unter dem Bodhi Baum hat ihm letztendlich die Erleuchtung gebracht. Ein langer und mühsamer Weg. Ein Erlebnis wie Buddha es hatte, ist uns durch Einsatz von Technologie und Medien sehr viel leichter möglich. Allerdings schätzen wir das kaum, weil wir überzogene Erwartungen haben. Folgendes Modell (siehe Bild) ist für jeden anwendbar:

Körper: Damit haben wir die engste Verbindung zu unserer realen Umwelt. Auf einer ersten Ebene muss dieser intensiv beschäftigt werden. Yoga Übungen oder Hometrainer sind dafür gut geeignet.

Content: In einer nächsten Stufe muss der Geist kontrolliert werden. Dies geht am besten, wenn man ihm einen anspruchsvollen Inhalt vorsetzt. Video anschauen am Hometrainer oder Bogenschießen mit der HTC Vive.

Stimulus: Auf der nächsttieferen Ebene sollte der Geist vom Inhalt weggebracht werden. Dazu ist ein inhaltsloser Stimulus erforderlich. Geeignet dafür sind Audiovisuelle Stimulatoren, wie es Mindmachines sind. Apps dazu gibt es jede Menge für Smartphones.

Flow: Damit haben wir einen Zustand erreicht, der Umfeld, Körper und Geist verschmelzen lässt. Haben wir alle schon erlebt, kommt aber nicht sehr häufig vor. Mit digitaler Extension wird das immer leichter.

Deep: Das ist jener Zustand, denn wir in tiefer Meditation erfahren. Völlig inhaltsleer, vom Umfeld entkoppelt und in geistiger Ruhe. Selbst erfahren Meister können oder wollen uns den Zustand nicht weiter beschreiben.

Mit “Inception” hat Hollywood dieses Thema aufgegriffen und könnte für uns eine Motivation sein mit geistig – körperlichen Ebene zu experimentieren. In einer Mixed Reality Gesellschaft wird das ohnehin kommen. Dafür brauchen wir Erfahrung um uns zurechtzufinden. Medien werden uns in Zukunft Realitäten präsentieren, die wir von der Wirklichkeit nicht mehr unterscheiden können.

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