GitGone – Der Beobachter entscheidet über ALT und NEU

 

In dieser Episode kommen keine neuen „alten Götter“ nach Amerika. Hauptsächlich werden hier die Ursachen für den Gefängnisaufenthalt von Shadow bearbeitet. Es muss also mindestens drei Jahre her sein, als Shadow ein Spielkasino besuchte und dort mit einem wenig professionellen Trick versucht den Croupier zu betrügen. Das war eine junge Dame, nicht zufällig Laura. Sie durchschaut das, gibt ihn jedoch nicht Preis. So lernen sich diese beiden kennen.

Laura teilt bis dahin ihre Wohnung lediglich mit ihrer Katze, welche tagsüber Zeichentrickfilme im Fernsehen anschaut. Aus der anfänglichen Liebesbeziehung entsteht eine langfristige Bindung und sie heiraten. Shadow hat das Glück seines Lebens gefunden – Laura viel weniger, sie ist immer noch auf der Suche. Eines Morgens, nach dem Aufstehen, kommt sie auf die Idee zurück, welche Shadow ursprünglich mit dem Casinobesuch verfolgt hatte, nämlich es auszurauben. Laura: „Es kann nichts passieren, ist ein todsicherer Plan“. Nach vielen Einwänden stimmt Shadow dann zu, sie starten den Coup und wie wir wissen, werden sie dabei erwischt. Shadow übernimmt aus Liebe zu Laura die gesamte Verantwortung und geht ins Gefängnis. Allerdings unter dem Versprechen, dass sie auf ihn wartet.

Das Spielcasino selbst war im ägyptischen Look & Feel eingerichtet. Das Interieur des Casinos, die Katze, welche später dann stirbt und Laura selbst die sowohl tod als auch lebendig ist, könnte uns einen Hinweis auf eine neue Gottheit in Amerika geben. Bei der Konstellation Katze und „sowohl tod als auch lebendig“ kommt man schnell zum österreichischen Nobelpreisträger Erwin Schrödinger. Schrödinger hat Anfang des 20. Jhdt. ein Gedankenexperiment gemacht, mit dem er die Superposition von Quanten zu erklären versuchte. Im Speziellen den Zusammenhang zwischen Mikro- und Makrowelt. Er konstruierte dazu, rein geistig, eine Vorrichtung, bei der ein zerfallendes radioaktives Atom über einen Sensor mit einem Aktor verbunden ist. Sobald der Geigerzähler den Verfall erkennt, aktiviert er einen Hammer der ein Zyankalie Fläschchen zerschlägt und die Katze tötet. Das alles in einer Blackbox. Von außen kann man zu keiner Zeit erkennen, ob der Zerfall schon eingesetzt hat und die Katze schon tot ist oder noch lebt. Sie nimmt also eine Superposition ein, nach der sie mit einer entsprechenden Wahrscheinlichkeit beide Zustände gleichzeitig einnimmt. Ähnlich wie Laura die tot und lebendig gleichzeitig ist. Könnte sein, dass Neil Gaiman damit den neuen Gott „Quantus“ eingeführt hat. Der Technical Boy und die Media überdecken heute nahezu alles, so dass für andere Götter kaum Platz ist. Aus spiritueller Sicht gibt uns die Quantenmechanik sehr wohl Impulse für eine geistige Weiterentwicklung.

Das “komische” Verhalten, wie eben die Superposition von Quanten, gilt nur im Mikrokosmos des atomaren und subatomaren Bereiches. Gilt nicht für unseren Erfahrungsbereich. Genauso wenig können wir uns die Makrowelt mit ihrer Zeitdilatation vorstellen. Diese beiden Ausprägungen sind aber in der Götterwelt das Normale. Diese Wesen sind häufig Mensch und Gott gleichzeitig. Jesus wurde im Konzil zu Nizäa als “Mensch und Gott unvermengt und ungeteilt” definiert. Offensichtlich ist es der Standpunkt, von dem aus man den Kosmos betrachtet der für die Erfahrung entscheidend ist. Aus unserer Sicht verhalten sich Quanten Element eben unverständlich. Könnten wir den Standort dorthin verlagern, würden wir diese Welt eventuell verstehen. Das geht aber rein physikalisch nicht. Allerdings können wir über unser Bewusstsein in beliebige Anderswelten eindringen. In einem weiteren Gedankenexperiment könnten wir uns nun außerhalb unseres Universums stellen und uns selber beobachten. Wahrscheinlich würden wir für diesen Beobachter genauso “komisches” Verhalten zeigen wie die Quanten. Von diesem Standpunkt wäre dann gleichzeitig tot und lebendig ganz normal. Daraus resultierend sollten wir mit fundamentalen Einstellungen über “Ein Leben nach dem Tod” genauso wie “Nach dem Tod ist alles aus” vorsichtig umgehen.

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Nicht das Zeitliche bestimmt ob Götter alt oder neu sind, sondern deren Beobachtung. Dazu braucht es einen Beobachter, der seine Position verändern kann. Das Einzige was dazu in der Lage ist, ist unser Bewusstsein. Ausgehend von my Kosmos kann es Positionen innerhalb und außerhalb davon einnehmen. Um den Kampf zwischen den alten und neuen Göttern zu verstehen, muss man sowohl in sie hinein als auch darüber hinaus. Wie man das macht, zeigt uns Laura Moon.

Laura Moon findet Insekten offensichtlich als störend. Sind sie auch?! Mittels eines Insektensprays der Marke GitGone (Hinfurt) entledigt sie sich dieser Störenfriede. Sie schaut meditativ den betäubten, herunterfallenden und sterbenden Fliegen zu. Das inspiriert sie und probiert das in der Tube-Badewanne an sich selber aus. Das ist ähnlich einem Samadhi Tank. Warmes Wasser, Stille, völlige Dunkelheit und mit Salz auch etwas Schwerelosigkeit. Darin versprüht sie nun GitGone und gelangt so auf den Trip in eine andere Welt. Sie spielt mit dem Leben – ist eben eine Spielerin.

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