Der Lebensweg eines spirituell suchenden Menschen führt an einer Pilgerwanderung  nicht vorbei. Es muss aber nicht der fordernde Jakobsweg, sondern es könnte auch ein “soft-pilgern”  im Mühlviertel sein.  Eine gute Möglichkeit dazu eröffnet sich mit dem “Granit-Pilgerweg”..

Wir starten den Rundweg in St. Martin und wollen auch hier wieder ankommen.  Erhebliche Anstrengen um dort wieder zu sein,  wo man schon einmal war. Sollte das Leben auch so ein Rundweg sein, so geht es nicht um das Ziel sondern ausschließlich um den Weg. Begleitet werde ich von meinem Freund Daniel.

Bereits nach wenigen Kilometern taucht der Granitsteinbruch von Kleinzell auf. Eine erste und gute Gelegenheit sich für die eigenen Lebensumstände zu bedanken. Diese hätten  auch in  einem Steinbruch stattfinden können.

Nach einem kräftigen Mittagessen in Kleinzell kommen wir zur Wallfahrtskapelle Maria Pötsch. Vor  60 Jahren war ich bereits einmal mit meinen Eltern hier. Wie so oft im Leben sind Ereignisse wiederkehrend.

Am Ende des ersten Tages erreichen wir das Landgasthaus Lang in St Ulrich. Es tut gut die Schuhe auszuziehen und am Barfußweg noch eine Runde zu gehen.  Wieder einmal mit beiden Füßen so richtig am Boden stehen – also. eine gute Erdung  zu haben

Zu Fuß auf Wiesen, in Wäldern und neben der großen Mühl. Das sind die wirklichen  Kraftquellen des Pilgerwegs. 

Die Textilindustrie ist schon lange nach China ausgewandert. Geblieben ist aber die Tradition der Weberei.  Zu sehen im Webereimuseum in Haslach.  Je schwieriger etwas zu bekommen und  je seltener es vorkommt desto mehr Wert hat es für uns. Das ist eben keine Smartwatch um 9,90

Am Ende des Zweiten Tages essen wir beim Haudum die traditionelle Speckjause. Fleisch ist etwas besonders wertvolles. Achtsamer Umgang damit wird in Zukunft zu einer spirituellen Pflicht.

Es ist der dritte Tag und die Füße tun schon weh. Ein Pilgerweg hat doch etwas mit Leiden zu tun. Der Kreuzweg ist der Inbegriff allen Leidens. So wie hier hinauf zur Wallfahrtskirche Maria Rast. Eine Erlösung ist möglich – mit Jesus am Kreuzweg oder mit Buddha am achtfachen edlen Pfad.

Die Burg Bieberstein, wunderschön erhalten zeigt sie uns doch das Vergängliche. Einstens eine  uneinnehmbare Festungen, heute im besten Fall  ein Weltkulturerbe. Welche Denkmäler werden wir hinterlasse?.  Sind es Flugzeuge, Pipelines oder Kreuzfahrtschiffe.

Meist ist die Natur widerstandsfähiger als menschliche Artefakte es sind. So wie hier die 300 jährige Linde in Niederwaldkirchen. Es durchdringt mich  große  Ehrfurcht vor Gottes Schöpfung.

Das wohl schönste Stück Weges führt entlang des Pesenbaches. Dabei kommt ein Gefühl von Verbundenheit auf. Eins sein mit dem großen Ganzen .Noch einmal schauen wir in das Land hinein. Das Mühlviertel ist einfach wunderschön. 

Der Weg endet dort wo wir begonnen haben. Allerdings wir haben uns verändert. Unsere Freundschaft hat sich weiter vertieft und dafür danke ich Daniel. Von jemanden auf seinem Lebensweg begleitet zu werden ist wahrscheinlich das größtmögliche Geschenk.

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