Bei der derzeit laufenden Diskussion über Digitalisierung taucht immer wieder der Begriff der „Komplexität“ auf. Definiert wird dieses Phänomen im Rahmen der Systemtheorie und kann dann auftreten, wenn viele Komponenten in Verbindung stehen. Wenn es also Wirkungen gibt die auf eine Ursache zurückzuführen sind, ist diese Beziehung gegeben. Oft ist es schwierig eine Erscheinung einer Ursache zuzuordnen. Es ist jedoch, wenn auch mit großem Aufwand möglich, diesen Zusammenhang analytisch herzustellen. Grundsätzlich ist das System „lediglich“ kompliziert. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Ausgang einer Aktivität vorausgesagt werden kann. Hätte ich gerade ein E-Mail mit einer gültigen Empfängeradresse geschrieben und drücke den Senden-Button so bin ich mir sicher wie das ausgeht – dem Empfänger wird das Mail zugestellt. Dazwischen liegt eine sehr komplizierte Maschine – das globale IP basierende Mailingsystem. Anwender machen sich keine Gedanken und die Experten verstehen es.

Nun gibt es allerdings Ereignisse in Systemen, die auf keine eindeutige Ursache rückführbar sind. Das sind dann die komplexen Systeme. Wenn ich in einem derartigen System eine Aktivität setze, dann hat diese keine unmittelbare und nachvollziehbare Wirkung. Dafür gibt es Neben-, Fern-, zeitversetzte und exponentielle Wirkungen. Als agierender Mensch spürt man dieses Phänomen dann, wenn man ohnehin alles Mögliche probiert hat und nichts wirkt. Dann ist man ziemlich sicher in einem komplexen System. Wer nach einem intensiven Arbeitstag am Abend heimkommt und feststellt: „Jetzt habe ich einen ganzen Tag geschuftet und NICHTS ist weitergegangen“. Tatsächlich weiß man zu diesem Zeitpunkt nicht was wirklich weitergegangen ist da die Wirkungen wo anders oder zu anderer Zeit auftreten.

Erfahrung im Umgang mit komplexen Systemen haben wir mehr oder weniger. Eine wirkliche Ausbildung dafür gibt es kaum mit Ausnahme eines Kybernetik Studiums, was wiederum wenig verbreitet ist. Was könnte man tun?

Eine besonders gute Gelegenheit komplexe Systeme zu studieren bieten einige ausgewählte TV-Serien. Dabei hat man die Möglichkeit als unbeteiligter Beobachter zu lernen. Erwähnenswert ist die Staffel 7 aus GoT. Komplexität spannt sich dort vor den Hintergrund des Zeitgeistes auf. Dazu folgender Blog Artikel: GoT 7.Prolog. Wer es etwas zeitgemäßer haben möchte, der könnte die Serie House of Cardes heranziehen.

Grundregeln für Agieren in komplexen Systemen:

  1. Jede Aktivität hat ihre Wirkung.
  2. Störungen evozieren, verkürzen die Reaktionszeit.
  3. Mehr vom Gleichen hilft nicht.
  4. Vor der Zeit ist zeitgerecht.

Jedes System hat seine eigene Resonanzfrequenz. Sich damit zu synchronisieren spart Zeit und Energie.

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