StarWars – Akzeptanz und Macht

Acceptance

StarWars – Inhaltliche Kurzfassung

 

  1. Die Föderation blockiert die Handelsroute nach Naboo. Anakin wird bei einem Podrennen Sieger und hat hohe Midi-Chlorianer Werte. Obi Wan übernimmt die Ausbildung zum Jedi.
  2. Auf Kamino werden Klonenkrieger produziert. Count Dooku inszeniert eine große Schlacht. Meister Yoda mit den Klonen gewinnt. Für Dooku erfreulich, dass der Krieg endlich begonnen hat.
  3. Das Spiel um Anakin geht für die Jedi schlecht aus. Er mutiert zur dunklen Seite der Macht und wird zu Darth Vader. Padmé bekommt die Zwillinge Luke und Leia.
  4. Auf Mose Isles trifft sich die Crew. R2-d2, c-3PO, Chewbaccea, Han Solo, Luke und Obi Wan. Sie fliegen auf Alderaan um den Todesstern zu zerstören. Luke gelingt das.
  5. Darth Vader findet Luke am Eisplaneten. Es kommt zum Zweikampf. Vader schlägt ihm die Hand ab und outet sich als sein Vater.
  6. Meister Yoda stirbt. Ein neuer Sternenzerstörer ist zu vernichten. Luke wird gefangen; Vader bekehrt sich und der Imperator getötet.
  7. Luke Skywalker wird gesucht. Die Karte dazu hat BB-8 gespeichert. General Leia leitet die erfolgreiche Verteidigung. Über Maz Kanata findet Rey den Planeten und den alten Luke.

StarWars

Es gibt immer Andere die was anderes wollen und eben genau das, was wir selber nicht wollen. Als im Jahr 1977 „Die dunkle Bedrohung“ in die Kinos kam, haben wir erstmals andere Lebensformen gesehen. Es beginnt mit dem Gungan „Jar Jar Binks“, einem nicht sehr intelligenten Wesen. Es hat dem Menschen ähnliche Sinnessysteme, schaut aber eher einem Dinosaurier ähnlich. Beim „Podrennen“ erleben wir dann das gesamte Spektrum an galaktischen Lebensformen. Heute, vierzig Jahre später, haben wir uns schon so an derartige Wesen gewohnt, dass wir sie akzeptiert haben. Der StarWars Epos spannt einen großen emotionalen Bogen von Hass über Ablehnung bis zu Akzeptanz und Liebe. Dazu Meister Yoda: „Furcht führt zur Wut, Wut führt zu Hass und Hass zu unsäglichem Leid“. Aktuell hat Europa die afrikanischen Flüchtlinge zu integrieren. Diese Menschen schauen vergleichsweise zu den galaktischen Wesen genauso aus wie wir. Trotzdem haben viele Angst mit diesen Menschen und dessen Kultur in Verbindung zu kommen. Ablehnung ist hier die häufigste emotionale Reaktion. Diese kann dann sehr schnell auf Hass kippen, wenn wir zudem noch persönliche Verluste erfahren oder vermuten. Die Akzeptanz des „Anderen“ ist solange kein Problem, solange man selber keinen Nachteil hat. Akzeptanz hat noch eine andere genauso schwierige Seite – nämlich die der Zivilcourage. Wir dürfen einfach nicht alles geschehen lassen was so daherkommt. Manchmal dürfen wir Verhaltensweisen von Menschen, egal welcher Tradition sie verpflichtet sind, nicht akzeptieren. Ein guter Maßstab dafür ist immer noch der „kategorische Imperativ“ von Kant. Darüber sollte sowieso das eigen Verhalten kontrolliert sein und sollte ein Trigger zum aktiv werden sein.

Akzeptanz – zu viel und zu wenig sind die Türöffner zur Macht. Genau das spüren wir jetzt weltweit bei politischen Führern. Zu viel Akzeptanz auf der linken Seite und zu wenig auf der rechten Seite. Die StarWars Episoden sind dafür ein Lehrpfad:

Befreie dich vor Angst!   [Episode 1] – Die dunkle Bedrohung

Angst ist für Säugetiere eine wesentliche Überlebensstrategie. Es versetzt uns in die Lage, gefährliche Situationen zu erkennen und diese im Sinne der Lebenserhaltung zu vermeiden. Dafür stehen Programme wie Flucht und Totstellen zur Verfügung. In heutigen demokratischen Gesellschaften ist der Kampf um das tägliche, nackte Überleben nicht mehr existent. Trotzdem haben die Menschen immer Angst. Angst davor etwas nicht zu bekommen oder etwas zu verlieren. Meist sind das keine lebensbedrohlichen Gegebenheiten, weshalb Angst keine richtige Reaktion ist. Angst führt dazu, dass sich Geist und Körper nur auf das Überleben konzentrieren. Damit bleibt keine Kapazität für alles andere. Wer also viel in Angst lebt, kann sich nicht weiter entwickeln. Für die Entwicklung von Macht ist es also der erste wesentliche Schritt Angst möglichst zu eliminieren. Auch und vor allem in gefährlichen Situationen braucht man einen klaren Kopf.

Baue dir Ressourcen auf!   [Episode 2] – Angriff der Klonenkrieger

Die wesentlichen Ressourcen sind diejenigen, die das Überleben einer Spezies sichern. Dazu gehört in erster Linie Nahrung und in zweiter Linie Nachwuchs. Nur gut ernährte, junge Männer können in den Kampf ziehen und sind in der Lage zu gewinnen. In postmodernen Gesellschaften, wie eben bei uns, sind offensichtlich diese beiden Merkmale nicht mehr so gefragt. Für das eigene Überleben ist nicht mehr die körperliche Kraft wichtig, sondern eher die geistige Kraft. Weitaus wichtigere persönliche Ressourcen sind Wissen, Können und Zugang zur Information. Das alles gilt es zeitgerecht zu erwerben. Manche reden von lebenslangem Lernen. Noch wichtiger ist das Lernen an sich selber zu lernen.

Vermeide endliche Spiele!   [Episode 3] – Die Rache der Sith

Brett und Kartenspiele haben eines gemeinsam. Am Ende hat einer gewonnen und alle anderen haben verloren. Letzteres ist für den Aufbau von Macht höchst kontraproduktiv. Man darf nicht verlieren. Andererseits kann man auch nicht immer gewinnen, das ist aufgrund der Zufälligkeit nicht möglich. Daraus folgend darf man sich nicht an derartigen „Endenden Spielen“ beteiligen. Anzustreben sind offene Spiele, bei denen es egal ist, wie eine Runde ausgeht. Es gibt auf jedenfall eine nächste Runde. Das Endgültige kann damit vermieden werden. James Peter Carse beschreibt das in seinem Buch als unendliche Spiele und setzt diese eben in Vergleich zu den endlichen Spielen. Im Wesentlichen ist es eine Geisteshaltung – niemals verloren zu haben. Es kommt immer wieder eine nächste Möglichkeit.

Tue das was der Zeitgeist ermöglicht   [Episode 4] – Eine neue Hoffnung

Man kann schon gegen den Strom schwimmen – es braucht jedoch sehr viel Energie. Genau diese ist dann aufgebraucht, wenn man sie wirklich benötigt. Solange man seine eigenen Ziele erreicht, indem man mit dem Zeitgeist reist, ist das kraftsparend. Dieses Phänomen hat sich in den letzten Jahren in der Technik deutlich gezeigt. Ein selbst fahrendes Auto zu konstruieren wäre vor zehn Jahren undenkbar gewesen. Selbstverständlich deshalb, weil uns die digitale Technik dazu gefehlt hat. Andererseits aber auch deshalb, weil die Menschen nicht bereit gewesen wären, sich in ein solches Gefährt zu setzen und die Kontrolle abzugeben. Es war also eine gesellschaftliche Erkenntnis erforderlich, dass digital fahrende Autos sicherer sind als vom Menschen gesteuerte. Dieses gesellschaftliche Mindset haben wir nunmehr und damit steht der Einführung nichts mehr im Weg. Die Einführung von Google Glass ist genau aus diesem Grund gescheitert. Keine Akzeptanz in der Gesellschaft – niemand möchte sich durch eine Computerbrille anschauen lassen. Wir brauchen also eine Sensorik, die uns zuverlässig zeigt, was der Zeitgeist ermöglicht.

Nutze die Kraft der Ruhe!   [Episode 5] – Das Imperium schlägt zurück

Auch wenn uns die Digitaltechnik vorspielt, wir könnten verschiedene Tätigkeiten gleichzeitig machen, so ist das ein Irrtum. Die neuronale menschliche Struktur erlaubt es, jeweils nur einen Gedanken zu denken. Wir sollten uns also erlauben, die jeweils begonnene Arbeit fertig zu machen und dann erst eine weitere neue zu beginnen. Gleiches gilt für das Denken – fertig denken und dann etwas Neues. Alleine die Akzeptanz dieser eingeschränkten Möglichkeit bringt bereits viel Ruhe. Menschen mit so einer Verhaltensweise strahlen viel Ruhe aus und geben Vertrauen; Ist für Macht unerlässlich. Wer immer angespannt ist, ist nicht in der Lage, sein kreatives Potenzial zu nutzen. Kreativität entsteht im Wechselspiel zwischen Anspannung und Entspannung. Zeiten der Entspannung – auch Schlaf – sind also keine vergeudeten Ressourcen, sondern geben enorme Kraft.

Konzentriere dich auf das Ziel!   [Episode 6] – Die Rückkehr der Jedi Ritter

Auf ein Ziel hin zu arbeiten ist das beste Rezept für Erfolg – das wissen Leistungssportler schon lange. Wer nicht weiß was er will, für den ist alles richtig. In diesem Fall wird man von Alltäglichkeiten gelenkt und irgendwo angespült. Auch wenn man manches Mal Umwege gehen muss, so darf das Ziel nicht aus dem Auge verloren werden. Allerdings krampfhaft daran festzuhalten kann auch kontraproduktiv sein. Der oben genannte Zeitgeist kann auch Ziele unerreichbar machen. Auch das müssen wir dann zur Kenntnis nehmen. Neben der Festlegung von Zielen ist hier noch auf die Konzentration zu achten. Diese ist in hektischen Zeiten manches Mal schwierig aufzubringen. Daher muss sie trainiert werden. Eine gute Möglichkeit besteht im Rahmen der ZEN-Tradition. Dabei wird die Aufmerksamkeit über längere Zeit auf einen einzigen Punkt gerichtet – zum Beispiel die Atmung. Damit kann man sich selber einen Anker setzen, auch während des Tages konzentriert zu bleiben. Also die Voraussetzung zum Erreichen der Ziele.

Erkenne den größeren Zusammenhang!   [Episode 7] – Das Erwachen der Macht

Jeder Mensch lebt in seiner eigenen Welt und kennt diese wie seine „Westentasche“. Darin findet man sich gut zurecht, kann navigieren und auch manches Unvorhergesehene ausgleichen. Es gibt viel Sicherheit, wenn man das Ursache – Wirkungsverhältnis kennt. Damit ist man wiederum in der Lage, gestaltend einzugreifen. Man könnte etwa Ursachen für Krankheit, Produktionsfehler, Beziehungsprobleme usw. erkennen und damit die Wirkungen ausschalten. Was ist aber mit diesen sogenannten Nebenwirkungen? Dieser Begriff kommt aus der Systemtheorie. Diese besagt, dass in einem komplexen System alle Aktivitäten Neben-, Fern- und Zeitversetzte-Wirkungen haben. Damit ist der Mensch nicht mehr in der Lage mit Interventionen gewünschte Ergebnisse zu erreichen. Oftmals zeigen sich Wirkungen von vergangenen Aktivitäten aus völlig anderen Zusammenhängen. Diese sind uns dann nicht erklärbar. Sich in komplexen Systemen zu bewegen setzt voraus, dass man das größere Ganze erkennt. Ist dem Menschen so nicht möglich. Ein größerer Zusammenhang wird dann erkennbar, wenn man verschiedene gedankliche Perspektiven einnimmt – weg von der eigenen Subjektivität.

Erschaffe etwas Lebendiges!   [Episode 8] – ???

Ein Perpetuum Mobile wünscht sich jeder. Einmal initiiert läuft es von selber weiter. Nicht denkbar – obwohl es eigentlich alltäglich ist. Das Leben an sich ist selbsterhaltend und noch dazu reproduzierend. Zur Erhaltung von Macht wäre so was bestens geeignet. Biologische Systeme können das. Vom Menschen entwickelte Artefakte sind bislang nicht in der Lage solche Leistungen aufzuweisen. Nach René Kurzweil wird die künstliche Intelligenz noch in diesem Jahrhundert die menschliche Denkleistung um das Tausendfache überschreiten. Ob das schon für ein autopoietisches System ausreicht, werden wir noch sehen. Für die Entwicklung von Macht wird es wahrscheinlich schon genügen, wenn man so genannte MEME zum Leben erweckt. Das sind gedankliche Gene, die sich in einer Soziologie/Kultur entwickeln und von selber dort weiter leben. Ideologien, Glauben, Fundamentalismen usw. sind solche MEME die ohne hinterfragt zu werden immer weiterleben. Machterhaltung braucht genau sowas.

Greife nicht mehr in das Geschehen ein! [Episode 9] – ???

Macht ist die Fähigkeit seine eigenen Interessen gegen den Willen aller anderen durchzusetzen. Wenn es nunmehr gelungen ist sein eigenes Glaubenssystem zu etablieren, so werden ja ohnehin die ursprünglichen Interessen von allen anderen verfolgt und sogar verteidigt. Solange das so läuft, braucht der Machtinhaber nicht in das Geschehen eingreifen. Jede Intervention könnte hier zu unerwünschten Ergebnissen führen. Die wirklich Mächtigen sind Beobachter. Dann gibt es auch keinen Machtkampf mehr. Das System ist dann im Gleichgewicht. Bei StarWars wird das dann der Fall sein, wenn die Gut-Macht und die Böse-Macht im Gleichgewicht sind. Dann wird auch der Krieg zu Ende und Frieden sein. Der Mensch erreicht seinen inneren Frieden dann, wenn alle Teile im Gleichgewicht sind. Erst dann haben wir Macht über uns selber.

 

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